Immer wieder werden wir als Tierschützer gefragt, warum wir Adoptionswillige seitenlange Fragebögen ausfüllen lassen, wieso wir Vorkontrollen vornehmen, einen Schutzvertrag aufsetzen und eine Gebühr verlangen – wir machten es den Leuten doch unnötig schwer, einem armen Hund ein Zuhause zu geben. Die Geschichte unserer erst knapp acht Monate alten Akira (Stand 11/2021) beweist, dass Tierschutz auch heißt, Hunde vor dem falschen Heim und der falschen Familie zu schützen.
Wie so viele Hunde in Südeuropa wurde Akira direkt aus dem Tierheim adoptiert, als sie noch eine kleine Fellkugel war. Ihre ehemalige Familie war wohl zufällig in der Nähe, schaute sich die Vierbeiner an, die Kinder fanden den lustigen Welpen toll, die Eltern waren sich uneinig – aber, wenn man doch nun schon mal hier ist, nimmt man den (noch) kompakten Spielgefährten für die Kleinen eben einfach mal mit. Es kam, wie es kommen musste. Aus dem kleinen fluffigen Wollknäuel, das 20 Stunden am Tag schlief und durch extreme Niedlichkeit überzeugte, wurde ein energiegeladener Backfisch. Akira wuchs und wurde kräftig, wollte lernen und beschäftigt sein – die Kinder waren in der Schule, verloren das Interesse, die Eltern begannen zu streiten, man hörte sicher auch oft den Satz „ich hab es ja gleich gesagt.“ Als Akira dann auch noch in die Pubertät kam und anfing sich selbst Beschäftigung zu suchen, wo es sonst nur Langeweile gab, musste die wundervolle Junghündin zurück ins Tierheim – und natürlich versteht das menschenliebende Mädchen die Welt nicht mehr.
Zum Glück ist Akira ein echter Sonnenschein und hat sich schnell an die neue, doofe Situation gewöhnt, aber wir hoffen doch sehr, dass die fröhliche und smarte Hündin in kürzester Zeit eine neue Familie findet. Diesmal müssen es aber Menschen sein, die sich der Verantwortung bewusst sind, die die Anschaffung eines Haustiers (und damit eines neuen Familienmitglieds) mit sich bringt. Wir suchen für Akira humorvolle, liebe Leute, die der kleinen Lady die Welt erklären können, die mit ihr lernen und spielen möchten, und nach Möglichkeit echte Spezialisten im Bereich Kuscheln und Streicheln sind. Akira ist ein Outdoor-Hund. Wenn sie einen Freiwilligen mit einer Leine in der Hand nahe ihres Zwingers sieht, ist sie der festen (und unumstößlichen) Meinung, dass sie selbstverständlich mit auf den Spaziergang darf, unabhängig vom Wetter oder der Tageszeit. Wenn Sie unserer süßen Kartoffelnase also ein Körbchen anbieten möchten, dann sollten Sie auch naturverbunden sein und im besten Fall schon festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung Ihr Eigen nennen – und wenn Sie jetzt feststellen, dass Sie all diese Kriterien erfüllen, dann bitte, melden Sie sich bei uns, Akira sitzt auf gepackten Köfferchen!