Chetos

Rasse:
Podenco
Alter:
ca. 2020
Größe:
klein
Gewicht:
Gechipt:
ja
Geimpft:
ja
Kastriert:
ja
Verträglich mit Hunden?
ja
Verträglich mit Katzen?
nicht getestet
Für Kinder geeignet?
nicht getestet
Check auf Mittelmeer-Krankheiten:
negativ

Rotes Fell, rote Nase und riesige Fledermausohren – wer spanische Hunde kennt, weiß nun schon Bescheid: Mercuri ist ein Podenco.
Podencos – ungeliebt, unverstanden und mit so vielen falschen Informationen behaftet, dass ich inzwischen den tiefen Seufzer nicht mehr unterdrücken kann, wenn eines der wunderschönen Fledermausöhrchen auf meinem Bildschirm erscheint, weil ich weiß, wie lange unsere Schützlinge mit den roten Nasen oft warten müssen, bis sich jemand für sie begeistern kann – wenn es denn jemals geschieht.

Eigentlich sprechen wir über geniale Familienhund und doch ist die Tatsache, dass sie in Spanien fast ausschließlich als Jagdhunde eingesetzt werden und von ihren Besitzern oft entsorgt werden wie kaputtes Spielzeug, sobald sie für die Arbeit nicht mehr taugen oder die Saison vorbei ist, dafür, dass viele Menschen vor dieser Rasse zurückschrecken.

Es stimmt, der Podenco ist ein lauffreudiger Jagdhund und es kann lange dauern, bis ein Vertreter dieser Rasse unbesorgt von der Leine gelassen werden kann, aber das ist kein Problem, das nur die Podencos trifft (zumal es wie bei jeder Rasse auch vom Charakter des einzelnen Hundes abhängt) und es gibt genug andere Möglichkeiten, dem Podenco genug Bewegung zu verschaffen. Hundesport, Toben im Garten, auch das Laufen am Fahrrad, Joggen und vieles andere sind hervorragende Alternativen. Auf dem Pro-Konto der pfiffigen Spanier finden sich hingegen viele Punkte, die weitaus interessanter sind. Der Podenco ist im Haus meist ein überaus ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Er neigt weder zum Kläffen noch zum übermäßigen Beschützen, er bewegt sich fast lautlos und genießt Streicheleinheiten über alles. Als souveräner Arbeitshund lernen die meisten auch sehr schnell, wie man problemlos alleine bleibt, ohne vor Langeweile die Wohnungseinrichtung zu verschönern oder die Schuhe der Familie mit zusätzlichen Luftlöchern zu versehen.

Genug Werbung für den Podenco an sich gemacht – hier kommt also Chetos, seines Zeichens Podenco und ein unfassbar lieber Vertreter seiner Rasse.

Der drei Jahre alte (Stand 06/2023) Herzensbrecher kam vor zwei Jahren in die Obhut von La Sonrisa. Die Tierschützer retteten den damaligen Teenager vor dem Tod. Chetos‘ Besitzer wollte den freundlichen und verspielten Hund erschießen, weil – und das sollte hier für unser Ohrentier sprechen – der elegante Rüde keinerlei Motivation hatte, um sich beim Jagen zu engagieren. Der Griff zum Gewehr erscheint den Jägern als natürliches Verhalten, wenn ein Tier nicht nach Wunsch funktioniert, und unser roter Gentleman hatte unfassbares Glück, dass er dem frühen Tod entkommen konnte.

Chetos hofft jetzt darauf, ein ganz anderes Dasein entdecken zu dürfen und genießt auch schon die Zeit in den Händen unserer Partner. Chetos erfährt dort unter anderem, wie ein Leben als Familienhund aussehen könnte, denn in Malaga wohnt eine Tierschützerin in der Einrichtung, die Hunde sind also nie allein und Langzeitbewohner wie Chetos dürfen auch in das Haus der wundervollen Dame, die ihr Leben ganz den vergessenen Seelen gewidmet hat. Aber ein Tierheim bleibt ein Tierheim und unsere Freunde in Spanien träumen davon, dass auch die Unsichtbaren, wie Chetos, irgendwann einmal ein echtes Zuhause ihr Eigen nennen dürfen.

Mittlerweile ist der ausgeglichene und zärtliche Laufhund zu einem richtigen Charmeur geworden. Chetos ist, wie viele Podencos, zurückhaltend und stürmt nicht jedem Besucher gleich entgegen, aber er schätzt Zuneigung von ihm bekannten Leuten und spielt gerne mit Artgenossen. Angst vor Menschen hat der besonnene Rüde nicht mehr, aber er wartet ab und schließt langsam Freundschaften – die sind dann aber umso tragfähiger und tiefer.

Wir würden uns sehr wünschen, dass unser wundervoller Rohdiamant bald eine fröhliches Heim findet, in dem Menschen leben, die ihn gernhaben, mit ihm toben, ihn von oben bis unten durchknuddeln und natürlich auch führen und erziehen wollen. Es ranken sich viele urbane Legenden um die Rasse der Podencos, und ja, es stimmt, manchmal obsiegt der Jagdtrieb dieser stets hochmotivierten und intelligenten Fledermausohren, aber die Sensibilität, die Treue, die Zärtlichkeit eines Podencos sucht ebenso ihresgleichen – und wer einen Begleiter sucht, der selbständig denkt und immer wieder mit erstaunlicher Cleverness überrascht, wird von unseren spanischen Energiebündeln begeistert sein.

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