Enola

Rasse:
Podenco
Alter:
ca. 2012
Größe:
klein
Gewicht:
Befindet sich hier:
im Tierheim in Sevilla
Kontakt:
Cécélie Kollenbroich, c.kollenbroich@tierschutzverein-arca.de
Gechipt:
ja
Geimpft:
ja
Kastriert:
ja
Verträglich mit Hunden?
ja
Verträglich mit Katzen?
nicht getestet
Für Kinder geeignet?
nicht getestet
Check auf Mittelmeer-Krankheiten:
negativ

Viele der Fellnasen, die bei uns als vollwertige Familienmitglieder geschätzt werden, geliebt, gehegt und gepflegt in einem kuscheligen Körbchen im heimischen Wohnzimmer gähnend alle Viere von sich strecken und uns aus halb geschlossenen Augen träge und liebevoll anblicken, werden in Spanien sehr häufig als Jagdwerkzeuge missbraucht, unter schrecklichen Bedingungen gehalten, gequält, misshandelt und- ja, am Ende im besten Fall ausgesetzt. Die weniger “glücklichen” werden, nach alter Tradition, an Bäumen aufgehangen. Dabei werden die “guten” Jagdhunde ganz oben erhängt, während die langsameren, die weniger überzeugt ihre Beute hetzten, so niedrig stranguliert werden, dass ihre Beine gerade noch den Boden berühren. Es folgt ein stunden- oder tagelanger Todeskampf, an dessen Ende der “beste Freund des Menschen” qualvoll zugrunde geht- bis in den Tod verhöhnt von seinen Peinigern. Wenn unsere Freunde, die freiwilligen Helfer der Tierheime und ihres Zeichens Tierschützer aus Überzeugung, solche Hunde finden, ist es meist schon zu spät. Unzählige Podencos, Bretonen, Galgos, Pointer und andere Jagdhunderassen lassen jedes Jahr auf bestialische Weise ihr Leben und wir sind froh über jeden Hund, der dieser Hölle entkommt und bei unseren Partnern eine zweite Chance erhält. Unser ganzer Respekt gilt denjenigen, die Jahr für Jahr aufs Neue losziehen, um vielleicht doch noch rechtzeitig zu kommen, die sich immer wieder dieser seelischen Qual aussetzen, um wenigstens für einige wenige Hunde Lebensretter zu sein.

Enola hatte Glück im Unglück. Das hübsche Mädchen wurde von unseren spanischen Partnern in einem Erdloch direkt an einer vielbefahrenen Straße gefunden- zusammen mit ihrem Nachwuchs. Offenbar gehörte die Hündin einem Jäger, der in direkter Umgebung wohnte. Dass sie beschloss, ihre Welpen lieber in einem Erdloch zu bekommen als in der Nähe ihres Besitzers, sagt natürlich schon einiges aus. Auf Nachfrage verzichtete der Jäger gerne auf Enola, da sie bereits alt war und nicht mehr zur Jagd taugte. Enola kam mit ihren Jungs Ringo und Truman ins Tierheim, wo sie ihre Babys versorgte, bis diese alt genug waren, um in eine liebevolle Pflegefamilie umzusiedeln, wo sie jetzt ebenfalls auf ihr Ticket ins große Glück warten.
Enola erholt sich jetzt erst einmal vom Stress des Mutterseins und beginnt langsam, ihr furchtbares Leben bei einem Tierquäler zu vergessen.

Unsere ergraute Dame ist zwar schon ungefähr 10 Jahre alt (Stand Mai 2022), gehört jedoch noch nicht zum alten Eisen. Natürlich möchte sie keine extrem langen Wanderungen mehr machen und bei dreißig Grad im Schatten bewegt sie sich freiwillig nur, wenn es unbedingt notwendig ist, aber zum einen ist sie durchaus noch aktiv, sofern es einigermaßen kühl ist, und sie möchte gerne bei sämtlichen Unternehmungen mit dabei sein. Viel wichtiger ist es für unsere schöne Schmusebacke aber, ganz dicht bei ihrem Menschen zu sein. Enola hat keine Berührungsängste, sie möchte am liebsten den ganzen Tag kuscheln und gestreichelt werden und hören, was für ein feines Mädchen sie ist. Denn das ist sie, die Hündin, die in ihrem Leben sicher nicht viel Schönes erlebt hat, die Narben ihrer Vergangenheit auf der Haut und in der Seele trägt und uns Menschen doch vorbehaltlos und mit allen Konsequenzen verziehen hat. Wer hätte es mehr verdient als Enola, endlich ankommen zu dürfen?

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