Flocon, Schnee, Nieves, Flocke und Copito

Rasse:
Mischlinge
Alter:
ca. 06/2021
Größe:
werden mittelgroß
Gewicht:
Befindet sich hier:
im Tierheim in Punta Umbria
Kontakt:
Stephanie Gehrlein, s.gehrlein@tierschutzverein-arca.de
Gechipt:
ja
Geimpft:
ja
Kastriert:
nein
Verträglich mit Hunden?
ja
Verträglich mit Katzen?
nicht getestet
Für Kinder geeignet?
nicht getestet
Check auf Mittelmeer-Krankheiten:
noch kein Ergebnis

Alaska und ihr Schneegestöber

Unsere zweieinhalb Jahre alte (Stand 11/2021) Alaska hat schon einen langen Weg hinter sich und es braucht noch viel, bis aus der wundervollen Mama ein ganz normaler Familienhund werden kann.
Alaska wanderte vor einigen Monaten durch die Gegend von Rabida. Anwohner fütterten die überaus ängstliche Hündin, kamen aber auch nach Wochen nie nahe genug an sie heran, um sie zu fangen. Irgendwann war klar, dass die hübsche Mimose auch noch trächtig ist – und ihre Retter verdoppelten die Anstrengungen, Alaskas Vertrauen zu gewinnen. Man stellte der verzweifelten Hündin einen Wurfplatz zur Verfügung und fütterte sie regelmäßig, als die Kleinen hilflos und blind im Nest lagen, und erst zu diesem Zeitpunkt gelang es den erfahrenen Tierschützern von Puntanimals die blonde Familie in ihre Obhut zu nehmen.

Obwohl die Babys ihre Mama nicht verleugnen können, sind die Nachwuchsathleten doch nicht wirklich gleich. Da gibt es langes und kurzes Haar, Schlappohren, Überfallohren, Rot- und Lakritznäschen, aber alle haben die Farbe ihrer Mama geerbt – und entsprechend bekamen sie ihre Namen: Flocon, Schnee, Nieves, Flocke und Copito (jeder einzelne heißt also Schnee oder Flocke, würde man alle Namen übersetzen).

Unsere niedliche Rasselbande ist natürlich ein echter Cuteness-Overload, und mit vier Monaten sind die Welpen nun auch mehr als bereit, sich von ihrer Mama zu trennen und ihre Reise ins große Glück anzutreten, aber man muss sich klarmachen, dass kein neugieriger, lustiger, welterfahrener Forscher anreist, wenn man sich für eine der kleinen Schneeflocken entscheidet. Die Babys waren bisher natürlich sehr auf ihre Mutter fixiert, waren auch immer nur im Pulk zusammen, die anderen Hunde im Tierheim durften sie lange nicht kennenlernen, weil ihnen der Impfschutz noch fehlte – und die Mitarbeiter und Besucher konnten bislang nur sehr vorsichtig Kontakt mit der kleinen Familie aufnehmen. Ganz langsam beginnt Alaska in Verbindung mit ihren Rettern und Pflegern zu treten, sie genießt erste Streicheleinheiten und nimmt vorsichtig Kekse aus der Hand. Mit diesen klein scheinenden Schritten beginnt aber ganz oft eine echte Verwandlung – und seit Mama Alaska nicht mehr sofort in Panik verfällt, wenn sie Menschen nähern, wird auch ihr Nachwuchs immer zutraulicher.

Wir wissen, dass es schwierig ist, sich bewusst für einen Angsthund zu entscheiden, aber unsere Partner sehen die Entwicklung der zurückhaltenden Familie und stellen auch bei den Kleinen fest, dass die Neugierde auf die Welt immer größer wird. Wir sind uns auch sicher, dass die Trennung von Geschwistern und Mutter jedem der Welpen wirklich guttun würde, das wäre ein ganz wichtiger Schritt, Vertrauen und Forschergeist zu lernen – doch damit es soweit kommen kann, brauchen wir dringend tolle Menschen, die unseren Winterkindern die Chance geben, zu beweisen, dass in ihnen fröhliche und neugierige Geister darauf warten, endlich entdeckt zu werden.

Unser Schneeflöckchen brauchen geduldige Menschen, die ihnen ein ruhiges Zuhause anbieten wollen, und die vor allem die Balance zwischen Fördern und Abwarten halten können. Manches passiert im Zusammenleben mit so jungen Angsthäschen ganz von alleine, anderes muss man ein bisschen forcieren, das ist keine Aufgabe für Familien, die einen Ersthund für die Kinder suchen, der vom ersten Tag an begeistert Ball spielt, sondern fordert vom Besitzer ein erfahrenes Auge für die (sehr ausgeprägte) Körpersprache des neuen Familienmitglieds.

Auch Alaska hat eine Familie verdient, und genau wie ihre Babys braucht sie vor allen Dingen Verständnis, Liebe und Geduld. Wir könnten uns vorstellen, dass Alaska sich sehr gut an einem schon im Haus lebenden ruhigen, souveränen Hund orientieren würde, aber das ist keine Voraussetzung. Was wir hingegen erwarten, ist das Wissen, um die Gefahren, die das Leben mit einem Angsthund zumindest anfänglich mit sich bringt. Panikgeschirr, Doppelsicherung, hochgestellte Türklinken, ggf. Boxentraining und GPS-Tracker sollten für Sie seine Fremdwörter sein, wenn Sie sich für unsere wundervolle Alaska interessieren. Alaska offenbart jetzt schon ein liebenswertes und zärtliches Wesen, das einfach nur durch ihre Angst vor Menschen verschüttet ist. Sie muss viel vergessen und sicher noch mehr vergeben, aber wir glauben fest, dass wir bald schon Bilder einer fröhlichen und verspielten Hündin sehen, die mit ihrem Lieblingsmenschen auf der Couch kuschelt – wenn sich dieser Lieblingsmensch bei uns meldet, weil er weiß, dass er genau das Match made in heaven für Alaska ist, auf das wir – mit der bildhübschen Hündin – so dringend hoffen!

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