Die meisten Galgos, die auf dieser Seite landen, sind erwachsene Hunde – entsorgte Jagdbegleiter, oft mit entsetzlichen Geschichten von Misshandlung und nicht selten auch entsprechend ängstlich. Dass man diese wunderschönen, zärtlichen Laufwunder als Welpen in der Vermittlung findet, ist eher selten, und wir müssen selbst mit einem breiten Lächeln feststellen, dass Noch-Mini-Windhunde überaus niedlich sind.
Obwohl unser bildhübscher, in der Farbe von Latte Macchiato gehaltener Cuteness-Overload Levy noch nicht mal ganz 5 Monate alt ist (Stand 10/2021), weiß er schon, wie gemein Menschen sein können. Der lustige Windhundrüde wurde bei einem Mann geboren, dessen Hobby wohl eins der grausamsten der Welt ist – er schickt seine Galgos in Rennen, meist im unwegsamen Gelände, das Leben – schon der jüngsten Tiere – besteht aus hartem Training, Leben an der Kette, wenig Futter, und sollte sich ein Hund beim Training verletzen oder schlicht nicht schnell genug laufen, wird er entsorgt. „Entsorgt“ bedeutet in solchen Fällen oft einen langsamen, qualvollen Tod zu sterben, denn das bezeichnen die Galgueros als Tradition. Sie brechen den Hunden die Beine und setzen sie in den Bergen aus, oder die verzweifelten Tiere, die schon kein wirkliches Leben hatten, sterben aufgehängt in den Bäumen. Die Füße eines Hundes, der in den Augen seines Besitzers versagt hat, berühren dabei oft noch den Boden, um den Todeskampf zu verlängern. Warum ich Ihnen das erzähle? Damit jeder verstehen kann, wieso ein eigentlich gesunder Hundebub, der einen Besitzer hat (der seine Hunde entsprechend des spanischen Tierschutzgesetzes hält), einen Platz in einer Pflegefamilie braucht – und die Hoffnung auf einen Neustart. Und natürlich auch, damit Sie sich mit uns daran freuen können, dass Levy der Hundehölle entkommen ist, noch bevor er richtig begreifen konnte, was ihn dort für einige wenige Jahre erwartet, bevor auch er seinem Besitzer kein Geld mehr einbringen kann und überflüssig wird …
Levy zog aus dem Haus, in dem er geboren wurde, direkt zu einer Pflegefamilie. Er ist noch viel zu jung für einen Aufenthalt im Tierheim und hatte auch noch keinerlei Impfschutz, als unsere Freunde in Sevilla ihn Anfang September 2021 übernahmen. Kaum in seinem vorübergehenden Zuhause angekommen, erobert unser kleiner Prinz die Herzen aller seiner neuen Freunde, egal wie groß oder klein sie sind, egal, wie viele Beine sie besitzen. Auch kleine Langstreckenläufer sind als Kinder unbeholfen, und lange Hinterbeine überholen beim Spielen gern mal zu schnell wachsende Vorderbeine. Levy findet das total lustig – wie jeder, der ihm beim fröhlichen Spielen zuschaut. Natürlich muss unser elegantes, aber noch etwas schlaksiges Galgo-Baby noch alles Mögliche lernen, es schläft auch noch viel, weil es ja auch noch viel wachsen muss, und am liebsten schläft Levy ganz nah bei seinen neuen Freunden und kuschelt mit Hingabe. Das rosa Bäuchlein zur Sonne gedreht, eine liebevolle Hand, die zärtlich streichelt und einen Ball, der nur darauf wartet, dass der kleine Abenteurer wieder wach wird – viel mehr braucht Levy nicht für sein Glück. Wir sind sehr gespannt, was aus diesem Hundekind wird – außer einem wunderschönen, hocheleganten Windhund, der seiner zukünftigen Familie sicher manch bewundernden Blick einbringt