Surf ist ein ehemaliger Kampfhund, von Menschen auf Gewalt reduziert, übersät mit Narben – und die sitzen nicht nur äußerlich. Als er seinem Besitzer in der Arena kein Geld mehr brachte, wurde er ausgesetzt. Nun lebt er bei unseren Freunden in Malaga und ist inzwischen ein echter Goldschatz den Freiwilligen und Besuchern gegenüber. Sein Sozialverhalten gegenüber Hunden wird immer gestört sein – die Schuld daran tragen zweibeinige Monster, die weder Leine noch Maulkorb tragen müssen.
Surf hat im Tierheim inzwischen gelernt, die Geräusche anderer Hunde hinzunehmen, er kann beim Spaziergang gut gehalten werden und zeigt außerhalb seines Territoriums auch keine extremen Aggressionen mehr, aber in seinem Zuhause sollte er allein gehalten werden.
Obwohl Surf Kinder prima findet, sind Hunde mit seiner Vorgeschichte wohl besser in einem Heim aufgehoben, wo ihnen jeder buchstäblich gewachsen ist. Surf ist wirklich lieb und hat noch nie irgendwelche Beißbereitschaft gegen Menschen gezeigt, aber wir wissen nicht, wie er reagiert, wenn ein Kind auf ihn fällt oder schreit, weil er spielen will. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und deswegen fänden wir es verantwortungsvoll, wenn in seinem zukünftigen Heim alle Bewohner schon standfest und nicht mehr ganz so unberechenbar sind.
Surf hat schon allerlei übelste Erfahrungen machen müssen, er war in der Hundehölle auf Erden, kam in die Hände der Tierschützer von Bissen übersät – und zu allem Überfluss leidet er auch noch an Leishmaniose. In Malaga ist das wirklich die „Volkskrankheit“ unter den Hunden, Surf hat das Pech, dass er wirklich jedes Jahr einen neuen Schub bekommt, wenn die Saison der Sandfliegen losgeht. Auch Schutzhalsbänder und Spot Ons helfen bei dem sechs Jahre alten (Stand 05/2022) Staffordshire-Mix nur wenig, und es wäre so schön, wenn Surf bald in eine Gegend ziehen könnte, wo seine Erkrankung nicht dauernd neu ausgelöst wird. Der zärtliche Bollerkopf hat schon mehrere Behandlungen mit leishmaniziden Medikamenten bekommen, ist auf leishmanistatische Medikamente eingestellt und hätte so gern einfach nur mal Ruhe.
Da Surf ein Listenhund ist, darf er nicht nach Deutschland reisen – was sein Schicksal, im Tierheim alt zu werden, ohne je ein richtiges Zuhause kennengelernt zu haben, nur noch wahrscheinlicher macht.
Wenn Sie in der Schweiz oder in Österreich leben (oder hundeerfahrene Menschen kennen, die dort wohnen), wenn Sie ein großes Herz haben und genug Kraft und Humor für unser Sorgenkind, dann bitte, scrollen Sie nicht achtlos weiter. Wir wollen für Surf die Hoffnung nicht aufgeben, dass er irgendwann sehr dekorativ ein Wohnzimmer bereichert!