Unsere Freunde in Andalusien haben dauernd mit Welpen zu tun, viele unserer erfahrenen Tierschützer haben schon Wochen damit zugebracht, kleine Kartonkinder durch lange Nächte zu füttern und jeder kennt das Gefühl, entkräftet mit einer kleinen Fellkugel im Arm zu schlafen, die gerade eine schlimme Krankheit durchmacht oder überstanden hat. Natürlich wird man dadurch nicht immun gegen das Kindchenschema, aber man bleibt durchaus etwas sachlicher, wenn wieder mal ein oberniedliches Hundekind ins Tierheim kommt. Aber bei Tilda können sich auch unsere abgebrühten, langjährigen Experten nicht zurückhalten – und so steht (vollkommen zu Recht) in ihrem Formular schlicht ein: „She is so sweet!“
Tilda ist dabei noch nicht mal eins unserer erst ein paar Wochen alten Sorgenkinder, sondern mit ihren sieben Monaten (Stand 09/2020) schon ein richtiges Fräuleinchen … aber mal ehrlich, das sieht man ihr nicht an. Tilda sieht aus, wie ein zu heiß gewaschener Australien Shepherd mit entzückenden Überfallohren und strahlenden, großen Kulleraugen. Unmöglich, sich nicht Hals über Kopf in das kleine Mädchen zu verlieben!
Die bildhübsche und überaus liebe Prinzessin war tatsächlich allein in den Straßen von Sevilla unterwegs – und fiel zum Glück sehr schnell einem tierlieben Mann auf, der nicht wegschauen wollte. Tildas neuer Freund sorgte dafür, dass ein Tierarzt überprüfte, ob sie einen Chip oder eine Tätowierung hat, leider blieb die Suche aber erfolglos. Also informierte man die Arca Sevilla über das einsame Mädchen und unsere Freunde nahmen das lustige Minitier in ihre Obhut. Weil Tilda eben nur so eine „Handvoll“ Hund ist, durfte sie zu einer liebevollen Pflegefamilie ziehen, wo sie nun in aller Ruhe (aber ich könnte wetten gar nicht lange) auf Fans warten kann, die ihr ein tolles Zuhause auf Lebenszeit schenken wollen.
Tilda ist ein vollkommen unkompliziertes, lustiges und neugieriges Wesen, das wirklich für jede nur denkbare Karriere offen ist (als Herdenschutz- oder Schlittenhund wird es dann aber doch zumindest schwieriger), wenn diese nur genug Spaß, Kekse, Streicheleinheiten und Geborgenheit verspricht. Zögern Sie nicht zu lange – ich könnte mir gut vorstellen, dass für diesen Cuteness Overload die Drähte bei unseren Vermittler*Innen heiß laufen!