Podencos – ungeliebt, unverstanden und mit so vielen falschen Informationen behaftet, dass ich inzwischen schon Tränen in den Augen habe, wenn eines der wunderschönen Fledermausöhrchen auf meinem Bildschirm erscheint, weil ich weiß, wie lange unsere Schützlinge mit den roten Nasen oft warten müssen, bis sich jemand für sie begeistern kann – wenn es denn jemals geschieht. Eigentlich sprechen wir über geniale Familienhunde und doch ist die Tatsache, dass sie in Spanien fast ausschließlich als Jagdhunde eingesetzt werden und von ihren Besitzern oft entsorgt werden wie kaputtes Spielzeug, sobald sie für die Arbeit nicht mehr taugen oder die Saison vorbei ist, dafür, dass viele Menschen vor dieser Rasse zurückschrecken. Es stimmt, der Podenco ist ein lauffreudiger Jagdhund und es kann lange dauern, bis ein Vertreter dieser Rasse unbesorgt von der Leine gelassen werden kann, aber das ist kein Problem, das nur die Podencos trifft (zumal es wie bei jeder Rasse auch vom Charakter des einzelnen Hundes abhängt) und es gibt genug andere Möglichkeiten, dem Podenco genug Bewegung zu verschaffen. Hundesport, Toben im Garten, auch das Laufen am Fahrrad, Joggen und vieles andere sind hervorragende Alternativen. Auf dem Pro-Konto der pfiffigen Spanier finden sich hingegen viele Punkte, die weitaus interessanter sind. Der Podenco ist im Haus meist ein überaus ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Er neigt weder zum Kläffen noch zum übermäßigen Beschützen, er bewegt sich fast lautlos und genießt Streicheleinheiten über alles. Als souveräner Arbeitshund lernen die meisten auch sehr schnell, wie man problemlos alleine bleibt, ohne vor Langeweile die Wohnungseinrichtung zu verschönern oder die Schuhe der Familie mit zusätzlichen Luftlöchern zu versehen. Genug Werbung für den Podenco an sich gemacht – hier kommt also Sookie, ihres Zeichens Podenca und eine ganz besondere Vertreterin ihrer Rasse. Unsere bildhübsche Rotnase lebte bereits mehrere Wochen auf der Straße, bevor sie von Anwohnern angefüttert und in die Obhut unserer Partner gebracht werden konnte. Ob sie ausgesetzt wurde, weggelaufen ist oder niemals ein Zuhause hatte, wissen wir nicht- fest steht jedoch, dass Sookie sich hier, im Tierheim, anscheinend zum ersten Mal in ihrem Leben sicher fühlt. Anfangs war die kleine Prinzessin äußerst schüchtern und traute sich gar nicht so recht, Kontakt mit Menschen aufzunehmen. Bereits nach kurzer Zeit hatte sie jedoch verstanden, dass streichelnde Hände und Kekse etwas ganz Tolles sind und heute kommt sie sofort angerannt, wenn einer der Zweibeiner ihren Zwinger betritt. Stundenlang genießt sie dann ihre Kraul- und Streicheleinheiten, bevorzugt natürlich in der Sonne, und ist traurig, wenn „ihr“ Mensch dann weiter muss, zu seinen anderen Schützlingen.Sookie sucht nun ruhige, verständnisvolle Menschen, die ihr den Weg in ein Leben als vollwertiges Familienmitglied zeigen. Freuen Sie sich darauf, diese kleine Dame mit dem großen Herzen willkommen zu heißen?