Wie viele andere unserer Neuzugänge stammt auch die kleine Pipper aus dem Haushalt einer Frau, die irgendwann einmal begann, Tiere aus sehr guten Gründen bei sich aufzunehmen. Aus einem Hund wurden zwei, dann zehn, und da keiner kastriert war, auch bald 20 und mehr… Animal Hoarding ist eine Erkrankung, die mit dem Messie-Syndrom in enger Verwandtschaft steht. Ohne Hilfe schaffen es die Betroffenen selten, sich aus ihrem Leiden zu befreien. Das Schrecklichste an dieser Form einer psychischen Störung ist, dass nicht nur die kranken Menschen die furchtbaren Konsequenzen zu tragen haben, sondern eben auch (und vor allem) die betroffenen Tiere. Es ist erstaunlich, dass die Dame es tatsächlich aus eigenem Antrieb schaffte, die Arca um Hilfe zu bitten, auch wenn das, was unsere Partner dann sehen mussten, ein erneuter Stich ins Herz jedes Tierschützers war. In der Wohnung der verwirrten Dame fanden sich etliche verwahrloste und abgemagerte Haustiere, die sich in ihren Fäkalien stehend von Müll ernährten und aufs Heftigste von Parasiten geplagt wurden. Die Arca konnte leider nicht alle Hunde auf einmal aus ihrer Hölle befreien, aber man half so gut es eben geht mit Medikamenten, Futter und die Kleinsten der der Kleinen rettete man sofort vor dem sicheren Tod. Nach und nach finden immer mehr Hunde aus der Wohnung in die Obhut unserer Freunde. Auch Tanja wohnt jetzt in der Arca Sevilla und die wirklich außergewöhnliche hübsche, sehr kleine Mischlingsdame hat schon prima verstanden, dass sich das Leben nun zu einem Besseren gewendet hat.Pipper ist ca. vier Jahre alt (Stand 05/2019) und sollte ich irgendeine der an dem niedlichen Unikum beteiligten Rassen raten, kämen mir wohl ein Dackel und ein Chihuahua oder ein Terrier in den Kopf – aber das Raten ist immer müßig, denn letztlich werden unsere Hunde ja erst dadurch so richtig wertvoll, dass sie so einmalig sind. Ihr glänzendes schwarzes Fell, ihre Löckchen hinter den Ohren und ihr fröhliches, aufgeschlossenes und sehr tapferes Wesen machen Pipperauf jeden Fall zu einem Hauptgewinn. Tatsache bleibt auch, dass das zärtliche und lustige Mädchen einer der wenigen Hunde aus der Haustier-Sammel-Hölle ist, der schon nach kürzester Zeit alle Ängste vergessen hat und schlicht das neue Leben genießt. Selbst wenn der Betonzwinger unbequem ist und die Gitterstäbe ihr nur einen sehr eingeschränkten Blick auf die große Welt gewähren, Pipper freut sich über regelmäßige Mahlzeiten, Streicheleinheiten, einen trockenen und sauberen Schlafplatz und viele neue Freunde.Pipper ist klein, witzig, unerfahren, aber sehr neugierig und intelligent – wir können uns wirklich vorstellen, dass sie auch für komplette Hundeanfänger perfekt geeignet wäre, zumal sie die Welpenzeit und die Pubertät schon hinter sich gelassen hat, aber immer noch ein richtig junger Hund ist. Pipper ihrerseits ist sehr bescheiden und wünscht sich nichts weiter als wirklich nette Menschen mit Humor, Keksen in der Tasche – und vielleicht einen schönen Ball, den sie in ihrem neuen Körbchen verstecken kann.