Als Tierschützer ist man immer im Dienst. 24 Stunden an sieben Tagen die Woche kann jederzeit das Telefon klingeln und ein kleiner Notfall braucht Hilfe. Unseren Freunden in Andalusien passiert das ständig, und wenn wir hier all die Geschichten über lange Autofahrten, stundenlange Verfolgungsjagden, Tierarztbesuche, aber auch über den ganz „normalen“ Tierheimalltag für fast 200 Hunde erzählen, dann vergisst man oft, dass alle Menschen in diesem großen Getriebe ehrenamtlich tätig sind, nebenher einen „ordentlichen“ Beruf ausüben und eine Familie haben. Und trotzdem sitzen sie immer irgendwie auf Abruf, immer bereit, einem kleinen Leben zu Hilfe zu eilen.
So geschah es auch in Brooklyns Fall. Das Telefon einer Tierschützerin der ArcoNatura klingelte mitten im Arbeitsalltag, ein Nachbar teilte mit, dass (mal wieder) ein Hund vor der Wohnung säße, angebunden an einen Laternenpfahl. Im Hochsommer 2015 erreichten die Temperaturen überall Spitzenwerte, in Südeuropa waren 40° C schon fast alltäglich, der Vierbeiner konnte also auf keinen Fall warten. Wohl dem unter uns, der verständnisvolle, tierliebe Vorgesetzte hat…
Als Brooklyns Retterin bei dem hübschen Rüden ankam, war unser kleiner Schützling schon deutlich dehydriert, sein ehemaliger Besitzer hatte wohl keinen Gedanken daran verschwendet, dass zumindest etwas Wasser und Schatten seinem überflüssig gewordenen Haustier das Leben retten könnten. Schnell wurde Brooklyn in die kühle Wohnung gebracht und mit Wasser und Futter versorgt, bevor sich der freundliche Bub richtig ausschlafen durfte und in die ArcoNatura umsiedelte.
Brooklyn ist eine lustige Mischung, irgendwie wirkt er wie ein langbeiniger Dackel, oder wie ein kurzbeiniger Schnauzer – man weiß es nicht so recht, aber er ist mehr als niedlich. Mit 30cm Schulterhöhe fällt er noch in die Kategorie „kleiner Hund“ und hat damit im Tierheim nicht allzu viele Möglichkeiten zum Freilauf. Das ist für den zweijährigen (Stand 10/2015) Menschenfreund, der auch mit Artgenossen nur zu gerne spielt und rauft, sehr schade. Manchmal schaut er traurig durch die Gitter und man meint ihm anzusehen, dass er von Bällen, grünen Wiesen und ausgedehnten Streicheleinheiten träumt. Vielleicht können wir dabei helfen, Brooklyns Träume bald Realität werden zu lassen. Der verspielte Springinsfeld ist sicher eine großartige Bereicherung für jede Familie und mit seinem netten Zottelaussehen bestimmt auch bald der Liebling der ganzen Nachbarschaft!
