Ende April 2015 klingelte – wie leider so oft – das Telefon bei einer unserer spanischen Tierschutzfreundinnen. Zwei Welpen säßen inmitten eines riesigen Feldes in einer Erdhöhle, mehr wisse man nicht. Natürlich machte sich sofort ein Team von Freiwilligen der ArcoNatura auf den Weg, um die Babyhunde zu suchen und sie aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Als man am Ort des Geschehens eintraf, war man auf eine wilde Jagd eingestellt, denn in Freiheit geborene Hunde lernen in Spanien früh, Menschen nicht zu vertrauen. Doch Irina und Tiffany waren viel zu entkräftet und wirkten direkt dankbar, dass endlich Hilfe nahte. Zitternd und eng aneinander gedrückt saßen die zwei Schwestern in ihrer Höhle und ließen sich wie reifes Obst von unseren Partnern einsammeln. Als man die kleinen Hunde aus ihrem Versteck zog, offenbarte sich erst das ganze Bild des Jammers – die süßen Mädchen, die sich trotz ihrer komplett unterschiedlichen Farben so sehr ähneln, waren abgemagert, übersät von Zecken, Flöhen und kleinen Wunden… Behutsam braucht man sie ins Auto und fuhr sie direkt in die Tierklinik. Dort wurden unsere kleinen Knutschkugeln eingehend untersucht, gebadet, liebevoll von den Hunderten Zecken befreit, die sich vor allem in den Schlappohren festgesetzt hatten, sie bekamen eine leckere Mahlzeit und unzählige Streicheleinheiten von der gesamten Belegschaft der Klinik – ein Umstand, den die süßen Ladies zu diesem Zeitpunkt schon richtig genießen konnten. Zur Überwachung blieb das Schwesterpaar noch ein bisschen in der Obhut der Tierärzte, man wollte sichergehen, wirklich alle unliebsamen Bewohner entfernt zu haben und dass sich keine Entzündungen an den Wunden ergaben. Tiffany und Irina erholten sich jedoch im Stundentakt, und so durften sie schon ganz bald in eine liebevolle Pflegefamilie umsiedeln.
Die beiden wundervollen, eleganten Mischlingsmädchen sind für ihr zartes Alter von vier Monaten (Stand 05/2015) schon sehr ruhig und abgeklärt. Aufmerksam beobachten sie ihre Umwelt, genießen die Geborgenheit bei den Menschen, die sich um sie kümmern, und entdecken vermutlich gerade eine Welt, die sie vorher so noch nie kannten. Sauberkeit, Kuschelkissen, ein tiefer Schlaf in Sicherheit, gutes Futter und viel Liebe wirkten schon in den wenigen Wochen wahre Wunder. Aus zwei vor Angst bebenden, vor Dreck starrenden Hundekindern sind fröhliche junge Damen geworden, die aus wachen Augen in ihre schöne Zukunft blicken, von der wir zwar jetzt noch nicht wissen, wo sie stattfinden wird, aber dafür sind wir uns umso sicherer, dass Großes auf die kleinen Pralinen wartet – wie sollte es auch anders sein? Immerhin haben wir die besten Adoptanten der ganzen Welt!