Schon vor vier Jahren wurde in Linares ein kleines Zuckerstück unter einem Auto entdeckt. Balar, damals gerade knapp einjährig, war aber so verängstigt und schüchtern, dass es niemandem gelang, den bildhübschen Rüden einzufangen. Seine geringe Größe und Wendigkeit erleichterten dem traumatisierten Hund das Entkommen noch dazu immer aufs Neue. Eine in der Nähe wohnende Familie, die schon öfter Pflegehunde der Arconatura aufgenommen hatte, fing an, den kleinen Angsthasen zu füttern, und schon bald war ein Schema erkennbar, wann Balar zum Fressen vorbeikam. Eines Nachts war die Jagd dann doch von Erfolg gekrönt und kaum war der niedliche Terriermischling mit dem bezaubernden Ringelschwanz erst einmal ins Haus eingezogen, war auch jegliche Angst vergessen.
Jetzt lebt Balar schon vier Jahre auf seiner Pflegestelle und niemand versteht, warum sich bislang auch nicht eine adoptionswillige Familie für ihn interessiert hat. Sein Äußeres ist fantastisch, angefangen vom Pünktchenohr, über den Karamellfleck auf dem Rücken und natürlich seiner lang befederten, stolz auf dem Rücken getragenen Rute – das kann es also sicher nicht sein. Aber auch in seinem Wesen ist Balar ein extrem unkomplizierter und lieber Zeitgenosse, der ruhig und gelassen mit Artgenossen zusammenlebt, Kinder liebt, vorbildlich an der Leine geht, alles kennt, was der gute Familienhund so zu kennen hat (von A wie Arztbesuch bis Z wie Zeit allein verbringen), der mit Hingabe spielt und enthusiastisch kuschelt – und trotzdem, keiner will unserem Gentleman ein Kuschelkörbchen auf Lebenszeit schenken.
Wir denken, dass Balar nun wirklich dran ist, den Heimathafen anzusteuern, den er nie wieder verlassen muss. Der lebenserfahrene, aber mit fünf Jahren keineswegs alte Herzensbrecher ist ein perfekter Anfängerhund, auch für größere Kinder schon gut selbständig zu halten, er kommt ohne jegliche Tierheimerfahrung und mit jeder Menge Lebensfreude. Welche Familie landet den Hauptgewinn, der in Balar auf seine große Chance wartet?