Liebe ARCA-Freunde,
wir möchten in den nächsten Wochen eine Reihe von Texten und Fotos von Adoptanten mit euch teilen. Sie haben von uns eine Frage gestellt bekommen und wir haben schöne und teilweise berührende Antworten bekommen. Die Frage war: „Hand aufs Herz: Würdest du es wieder tun?“
Wir starten heute mit Angel:
Unsere Hündin, die wir aus dem örtlichen Tierheim adoptiert hatten, verhielt sich beim Gassi gehen wie ein Berserker. Was tun, einen souveränen Zweithund uns anschaffen, damit sich die Hündin an ihn orientieren kann? Ja. Wir kamen auf die ARCA.
Lange Rede, kurzer Sinn. So kamen wir auf Angel. Ein ca. vierjähriger Podenco Rüde, der noch rechtzeitig vor dem sicheren Tod von den Tierschützern der ARCA gerettet werden konnte. Im Hals steckte eine Schrotkugel. Der arme Kerl wurde erschossen. Er wurde noch in der Nacht operiert und keiner wusste, ob er diese überleben würde. Daher auch sein Name „Angel“. Er sollte es sein!
Dann endlich an einem Samstagmorgen ging es morgens früh um 4 los Richtung Stuttgart. Als wir ankamen Stand der Transporter bereits da. Wir waren so aufgeregt. Es ist wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Gleich werden wir Angel sehen. Das „Gleich“ zog sich noch etwas hin, da im Vorfeld noch ein paar kleine Formalitäten erledigt werden musste. Angel saß in dem Transporter, zu dem ich immer wieder hinüberschaute. Meine Gedanken drehten sich nur darum, dass wir gleich das erste Mal unseren Vierbeiner sehen. Endlich werden wir aufgerufen, wir gehen zu der Rückseite zum Transporter. Ein Helfer ist schon drin und holte Angel aus dem Käfig heraus und endlich sah ich ihn. Endlich, endlich dürfen wir dich kennenlernen. Für uns war es ein richtiger Glücksmoment.
Wir gehen nach „nebenan“ in den eingezäunten Bereich zum Pippi machen. Dabei sind die Bilder entstanden.
Nach gut 4-stündiger Rückfahrt sind wir endlich zu Hause angekommen. Der arme hatte so eine Not, dass er als allererstes uns einen Haufen ins Haus gesetzt hat. Dann haben wir unsere Hündin und Angel zusammengeführt. Es lief harmonischer und unkomplizierter als gedacht, dass könnte daran liegen, dass die Hunde in der Heimat in größeren Rudeln zusammenleben.
Endlich konnten wir Angel näher kennenlernen und fanden heraus, dass er sich am liebsten an seiner Brust kraulen ließ. Am Bauch hatte er es besonders gerne und lag dabei auf dem Rücken. Angel ist ein absoluter liebenswerter Hund, weil er uns immer gute Laune bereitet und ein lustiger Vogel ist. Wir wurden von den Vermittlern sehr gut beraten und Angel passt perfekt zu unserer Hündin, weil einfach alles zwischen den beiden und mit uns gepasst hat.
Folgenden positiven Eindruck haben wir zu der Adoption eines Tierschutzhundes aus dem europäischen Ausland gewonnen: Die Hunde sind so dankbar für ihr eigenes „Körbchen“ und ein Mitglied der Familie sein zu dürfen.
Die meisten Hunde haben verschiedene Erfahrungen in ihrem Leben machen müssen, denn viele haben auf der Straße gelebt wurden ausgesetzt oder waren beim Jäger. Somit brauchen die Hunde ihre Zeit bis sie zu 100% in ihrem neuen zuhause angekommen sind und hinterher werden sie zum treuen Begleiter, dem man ein schönes neues zuhause geben möchte und aus dem Leben nicht mehr weg zu denken ist.
Noch ein persönliches Schlusswort:
Viele Adoptanten möchten am liebsten einen jungen Hund bei sich aufnehmen. Aber was ist mit den älteren Hunden? Jeder Hund, in jedem Alter hat es verdient ein liebevolles und neues zuhause zu bekommen. Meistens haben die älteren Hunde somit kaum eine Chance, um ihr altes Leben in Spanien zurückzulassen und in ihrem neuen Lebensabschnitt bei einer liebevollen Familie anzutreten.
Ein einzelnes Tier zu retten verändert nicht die Welt, aber die ganze Welt verändert sich für dieses Tier!!
