Hallo Zusammen,
meine Mutter Heike und ich haben uns nach langem Überlegen dazu entschlossen einen Hund von einer Tierschutzorganisation zu holen. Wir haben auch über einen Hund aus der Zucht nachgedacht. Außerdem haben wir einige Tierheime besucht. Schließlich gibt es hier ebenfalls genug Tiere und man kann sich ja auch nie sicher sein, ob man bei einer seriösen Organisation landet…das waren alles Bedenken, die natürlich in unserem Kopf herumgeschwirrt sind.
Auf jeden Fall sind wir auf die Tierschutzorganisation Arca gestoßen.
Auf unsere Anfrage hin, haben wir relativ schnell eine Rückantwort mit einem Fragebogen erhalten, als wir uns für einen Welpen entschlossen haben. Es dauerte ca. 1-2 Tage und ich bekam die E-Mail, dass der Fragebogen positiv aufgefallen ist und eine Platzkontrolle erfolgen solle, um die Angaben zu überprüfen. Die Platzkontrolle erfolgte schon eine Woche danach.
Lara, die uns besucht hat, hat direkt ihre Hündin mitgebracht 🙂 Sie war sehr freundlich und auch offen. Gerade, weil es natürlich Vorurteile gegenüber Auslandshunde gibt und häufig „Mittelmeerkrankheit“ ein Thema ist . Wir hatten zu Dritt ein sehr ausführliches und ehrliches Gespräch.
Am gleichen Tag haben meine Mutter und ich von Carmen (unsere eigentliche Ansprechpartnerin, die aber zu weit von uns weg wohnt, um die Kontrolle durchzuführen) Bescheid bekommen, dass wir Ted bekommen 🙂
Meine Mutter und ich waren überglücklich und haben direkt angefangen alle Sachen für Ted zu besorgen. Leider mussten wir uns lange gedulden, weil der Abholtermin erst ca. 2,5 Monate später statt finden sollte, da Ted noch zu jung für einen Transport war. Dies war aber gleichzeitig ein weiteres Zeichen für uns, dass wir bei einer seriösen Organisation gelandet sind, die nicht nur die Tiere für Geld los werden wollen, sondern auch um das Wohl der Tiere besorgt sind.
Carmen stand für zwischenzeitliche Fragen immer zur Verfügung. Egal, ob per SMS oder Telefongespräch. Fotos und Videos haben wir auf Nachfrage immer erhalten 🙂
Ted war einer von insgesamt 6 Welpen. Als ich mich erkundigt habe, ob auch alle Welpen vermittelt seien, teilte Carmen mir mit, dass alle vermittelt seien, außer Trela. Denn die Adoptanden sind abgesprungen, da Trela leider ein Auge entfernt werden musste.
Als ich das meiner Mutter erzählt habe, mussten wir nicht lange überlegen und haben uns entschlossen die kleine Maus ebenfalls zu adoptieren, nachdem wir natürlich nochmal ausführlich die Vor- und Nachteile diskutiert haben.
Ein paar Tage vor dem Transport habe ich die Nachricht erhalten, dass Ted und Trela nicht zum vereinbarten Termin transportiert werden können, weil der ganze Wurf Parvovirose nach der Impfung bekommen hat. Maja, einer der Welpen war leider in der gleichen Nacht verstorben.
Ted zeigte keine Symptome, aber Trela. Um sie machten wir uns große Sorgen, weil sie ja noch von der Augen OP geschwächt war. Carmen stand uns in dieser Zeit stets zur Seite. In diesem Zeitraum hatten wir fast täglich Kontakt.
Leider kam der Anruf, dass Ted verstorben sei…es war einfach grauenhaft. Denn damit hatten wir nicht gerechnet, da Ted keine Anzeichen gezeigt hat. Das mussten wir erst mal verdauen. Aber Trela war noch am Leben sowie ihr Bruder Fred. Bei Fred waren die Adoptanden, aufgrund des Virus, abgesprungen. Die anderen haben es leider alle nicht geschafft.
Trela und Fred erholten sich gut. Carmen hat uns ein Video von den beiden geschickt. Meiner Mutter und mir war klar, dass wir die Beiden nicht trennen konnten. Ich teilte Carmen mit, das wir Beide nehmen werden.
Der Transport wurde um weitere 3 Wochen nach hinten verschoben. Die 3 Wochen waren nicht sehr schön für uns. Auch, wenn sich die beiden offensichtlich erholt haben, war immer noch eine Restskepsis da, ob sie es auch wirklich schaffen. Schließlich ging es Ted auch gut und war plötzlich tot. Es ist leider so, dass der Virus zum größten Teil tödlich verläuft. Aber Fred und besonders Trela sind Kämpfernaturen und haben es überlebt!
Dann kam auch endlich der Tag! Meine Mutter und ich machten uns von Bochum nach Rastatt auf, um unsere Racker, nach dieser langen und teilweise sehr schwierigen Zeit, unsere neuen Familienmitglieder abzuholen.
Wir haben den Wagen schon am Vorabend gepackt und die Rückbank so kuschelig, wie möglich, vorbereitet. Wir sind gegen 03:45 Uhr morgens los gefahren. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto aufgeregter waren wir.
Gegen 07:20 Uhr waren wir schon da und der Transporter auch :-)Man konnte nur Bellen hören und die Spannung stieg. Wir mussten uns leider bis 08:30 Uhr gedulden. Was aber auch verständlich war. Die Fahrer hatten eine lange Fahrt hinter sich und die Helfer haben alles in Ruhe aufgebaut.
Meine Mutter und ich waren als Zweites dran. Es wurden nämlich Nummern vergeben. Mit der Familie, die vor uns war, wurden wir zum Transporter geleitet.
Verzweifelt haben wir versucht unsere Racker zu finden, aber leider haben wir sie nicht gesehen.
Als wir dann an der Reihe waren, wurden Fred und Trela uns überreicht. Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, es war wunderbar. Besonders, da sie überhaupt nicht ängstlich waren. Sie kamen einem entgegen gesprungen, als würde man sich schon eine Ewigkeit kennen 🙂
Als Beide Halsband, Geschirr und Leine angebracht worden sind, wobei uns die Helferin geholfen hat, ging es auf die Wiese am Tierheim. Dort wurden die kleinen Racker erstmal etwas sauber gemacht und ihnen Trinken hingestellt.
Nach einem ausführlichen Spaziergang bzw. den Versuch 🙂, haben wir die EU Pässe erhalten und die Chipnummern wurden überprüft. Dann konnten wir uns auf den Nachhauseweg machen 🙂
Die beiden haben sich pudelwohl auf der Rückbank gefühlt und eigentlich durchgeschlafen. Wir haben zwar ein paar Mal Pause gemacht. Aber sie mussten kein Mal Pipi machen 🙂
Trela ist der ganze Stress die ersten drei Tage auf den Magen geschlagen. Bei Fred war alles in Ordnung 🙂
Carmen hatte mir schon am Morgen eine Nachricht geschickt und nachgefragt, wie es laufen würde. In den nächsten Tage habe ich ihr ein paar Bilder von den Beiden geschickt.
Natürlich kamen zwischendurch Zweifel auf, das will ich gar nicht bestreiten. Schließlich ist es eine Art Überraschungsei, das man bekommt oder mehrere, wie in unserem Fall 😉 Bei uns kam natürlich noch die traurige Situation hinzu, dass Ted, den wir eigentlich adoptieren wollten, leider verstorben war. Ja und eventuell geht es auch einfacher, wenn man einen Hund vom Züchter holt. Aber wir bereuen diesen Gang absolut nicht und sind überglücklich mit den beiden Rackern. Auch, wenn es mit zwei Hunden natürlich noch mehr Arbeit ist. Aber umso mehr kriegen wir von ihnen zurück 🙂
Hiermit möchten meine Mutter und ich uns nochmals herzlichst bei der Organisation und vor allem bei Carmen Gebler bedanken. Besonders in der schwierigen Zeit, als die Welpen krank geworden sind, stand Carmen täglich für Rückfragen zur Verfügung und hat uns stets auf dem Laufenden gehalten.
Zum Schluss gibt es noch ein paar Impressionen von Trela und Fred selbst, wie sie ihr neues Zuhause finden 😉
Trela:
“Nach dem ganzen Stress mit meinem Auge und dem Virus bin ich endlich angekommen. Am Anfang war ich ja etwas skeptisch, was mir auch auf den Magen geschlagen ist. Aber relativ schnell habe ich gemerkt, dass ich mich in meinem neuen Zuhause sehr wohl fühle. Das eine Frauchen kauft alles doppelt. Ich verstehe gar nicht warum. Es ist schließlich alles MEINS! Ich glaube, sie will, dass immer Eins Fred gehört und mir das Andere. Aber Fred hat da nichts zu melden. Wenn ich Seins haben will, dann hole ich es mir einfach oder belle solange, bis ich es kriege. Wenn er dann das andere Spielzeug nimmt, hole ich mir dieses auch wieder.
Fred:
“Jetzt bin ich schon über eine Woche bei meiner neuen Familie. Die sind ja ganz nett, aber ich verstehe einfach nicht, warum ich ihre Blumenbeete nicht umgraben darf. Ich will Ihnen doch nur einen Gefallen tun. Jetzt haben die da einfach einen Zaun drum herum gezogen. Aber sollen die mal machen. Die Wiese ist ja auch ganz interessant. Genau so, wie die ganze Erde um die kleinen Tannen.
Wenn die Trela mit dem einen Frauchen spielt, gefällt mir das nicht so. Sie kriegt zwar das ganze Spielzeug, aber nicht das Frauchen. Ich will immer mit spielen, wenn die beiden etwas machen.
Das war ein kleiner Einblick in unser Hundeleben.Wir fühlen uns auf jeden Fall wohl und haben uns schon sehr gut eingelebt.
Wir werden unseren beiden Frauchen noch ganz schön einheizen, aber genau so viel Liebe zurück geben. Wir halten euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße
Trela, Fred, Heike und Sarah