Wenn man das Streuner-Problem in Spanien mal genauer betrachtet, dann liegt die Wurzel allen Übels (wie fast immer) bei den Menschen. Mit einer Änderung der Müllpolitik, verschließbaren Containern und vor allem mit der Vermeidung von diesen Mengen an Lebensmitteln, die auf den Müllkippen landen, würden die freilebenden Stadthunde schnell die unkontrollierte Vermehrung einstellen. Populationskontrolle fängt mit der Kontrolle der Nahrungsmittelressourcen an, das gilt für alle Tiere. Doch das zweite „Standbein“ der Hundeüberbevölkerung sind Haustiere, die sich wahllos vermehren. Oft wollen die Besitzer einen süßen Welpen, die anderen zwei oder zehn finden entweder Abnehmer oder landen eben auf der Straße, im Tierheim oder werden umgebracht. Ich bin dagegen, alles gesetzlich zu regeln, doch da, wo seit Jahrzehnten der gesunde Menschverstand versagt, gibt es wohl keine andere Möglichkeit, weswegen ich mir ein Zuchtverbot für private, nicht eingetragene Haushalte wünsche – und eine Kastrationspflicht für alle anderen. Auch Aigor ist ein Beispiel, wie es nicht gewollten Welpen ergeht – und er hatte dabei noch sehr viel Glück. Seine Familie hatte einen großen Wurf, die Babys wurden alle verschenkt (wer weiß, wie viele noch im Tierheim landen, wenn sie nicht mehr niedlich sind), nur Aigor fand keinen Abnehmer. Nach knapp fünf Monaten gab die Besitzerin seiner Mama den lustigen Fellknäuel in der ArcoNatura ab, denn sie hatte Angst, er könne bald der Papa des nächsten Wurfes werden. Eine Kastration ihrer Hündin komme auf keinen Fall in Betracht, sie habe das schon im Griff – man kann sich denken, dass das in kürzester Zeit zu neuen ungewollten Babyhunden führen wird.Seit November lebt der inzwischen acht Monate alte (Stand 03/2016) Charmeur nun also im Tierheim unserer Partner und wir können uns nicht erklären, wieso dieser hübsche Rüde mit den einzigartigen Kuschelqualitäten noch keine Familie unter den Besuchern gefunden hat. Aigor ist ein Schmusebär der Sonderklasse, bei der letzten Visite unseres Vereins rollte er sich nach wenigen Minuten bequem im Arm einer Tierschützerin zusammen und schlief sofort ein – ein großer Vertrauensbeweis und ein Moment, der beweist, wie geborgen sich viele Vierbeiner in der ArcoNatura fühlen.
Aigor ist ein total liebenswerter Herzensbrecher, der es versteht, die Zweibeiner um die Pfote zu wickeln wie kaum ein anderer. Er sehnt sich nach Zuneigung und Liebe, will spielen und mit seinen neuen besten Freunden über Felder und Wiesen streifen, nach Mäusen buddeln und sich in der Sonne den Bauch streicheln lassen.Können Sie uns dabei helfen, Aigors kühnste Träume wahr werden zu lassen?
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