Alex

Alex profitierte schon von den spanisch-deutschen Kontakten, bevor er selbst Teil der Arconatura wurde. Während unsere andalusischen Freunde andere Vierbeiner zum Flughafen transportierten, fiel der kleine Tricolor-Mischling an einer Tankstelle den Tierschützern auf. Da man auch schon aus der Ferne sehen konnte, dass Alex eine ernsthafte Verletzung am Auge hatte, wartete man keine Sekunde länger und fing den kurzbeinigen Tramp ein – was allerdings auch kein großes Problem war, denn schon hier zeigte sich der niedliche Rüde sehr zutraulich. Nachdem die im Wagen befindlichen Hunde gut auf dem Weg zu ihrem Flug waren, brachte man Alex in die Tierklinik, wo man feststellte, dass sein Augapfel in Folge eines Traumas perforiert war, was eine hochgradige Infektion der Augenhöhle und der umgebenden Haut zur Folge hatte. Da die Verletzung schon älteren Datums sein musste, gab es leider auch schon nekrotisches Gewebe. Alex wurde sofort in Narkose gelegt und operiert. Die abgestorbenen Partien wurden großräumig entfernt und die leere Augenhöhle sauber vernäht, so dass die aneinander liegenden Hautbereiche nun auch wieder schön durchblutet werden. Den Erfolg der Behandlung erkennt man an dem dichten neuen Fellwuchs im vorher entzündeten Areal und nicht zuletzt an der wiederentdeckten Lebensfreude des hübschen Stromers. Nachdem der kleine Streuner aus der Klinik entlassen wurde, durfte er auf eine schöne Pflegestelle ziehen, um sich zu erholen. Dort wohnt der niedliche Kerl nun zufrieden mit sich und der Welt und genießt das Dasein ohne Schmerzen, dauernden Juckreiz und den stattdessen plötzlich regelmäßig gereichten und schmackhaften Mahlzeiten. Mit den Artgenossen, die sich sein derzeitiges Heim mit ihm teilen, kommt der in sich ruhende und fröhliche Mischling bestens aus. Er spielt sowohl mit Vier- und Zweibeinern gleichermaßen gerne und hat auch schnell entdeckt, dass angebotene Spielzeuge immensen Spaß bringen können. Der Verlust seines rechten Auges interessiert, tangiert und stört unseren aufgeweckten Feger nicht im Geringsten. Jetzt, wo es Alex wieder so richtig gut geht und er entdeckt hat, wie toll das Leben in einer Familie ist, wünschen wir uns natürlich für ihn auch ein richtiges eigenes Zuhause. Der sympathische, erst dreijährige Gentleman ist anspruchslos und möchte eigentlich nur ein gemütliches Kuschelkörbchen, die Aussicht auf gute Verpflegung und entspannte Spaziergänge – ja, und er sucht natürlich Freunde fürs ganze Leben.