Man sollte meinen, dass alle Perreras (also die staatlichen Zwinger mit den angeschlossenen Tötungsstationen) in Spanien dankbar wären, wenn Tierschutzorganisationen kommen und einige der Hunde retten. Leider ist die Realität eine andere. Längst nicht alle der Tierauffangstationen wollen sich hinter die Kulissen schauen lassen und das Töten der verwahrten Vierbeiner ist günstiger und weniger zeitraubend als die Übergabe der oft sowieso schon schwerkranken oder verletzten Tiere unter den Blicken echter Tierschützer.Auch die Perrera in Linares hat bisher ein großes Geheimnis daraus gemacht, was sich hinter den grauen Betonmauern abspielt. Dabei ist es eben genau das, was landesweit in den staatlichen Zwingern passiert. Dunkle, kleine Zwinger, verzweifelte Kreaturen auf kalten, harten Böden, kranke, verletzte Tiere, die wimmernd in den Ecken liegen – und die ständige Anwesenheit des Tods, sei es durch die kaum zu kontrollierenden Infektionskrankheiten, die unter den nicht geimpften Tieren wüten oder eben durch die Spritze.Wieso die Politik in Linares sich nun geändert hat und die Rettung durch Tierschutzorganisationen endlich möglich ist, wissen wir nicht, es ist uns auch egal, aber wir hoffen, dass viele Fellnasen eine Chance auf Leben bekommen können… und sich bald auch in den Köpfen vieles ändert und das Töten durch gezielte Kastrationsprogramme und eine Reform der Müllpolitik ein Ende findet.Anton ist einer der ersten Hunde, die von der Perrera in die ArcoNatura umziehen durften. Noch sieht der knapp zweijährige (Stand 08/2015) Pudelrüde etwas verzottelt aus, aber mit ein wenig Fellpflege wird er sicher bald ein richtiger Hingucker sein. Schon jetzt ist er überaus niedlich, und wenn er seinen Kopf schieflegt und die dunklen Augen dankbar aus dem hellen Fell blicken, wird jedem Zweibeiner in seiner Nähe extrem warm ums Herz. Das kleine Sahnebonbon hat in der Obhut unserer Freunde schnell verstanden, dass sein Leben eine komplette Kehrtwende gemacht hat und er entdeckt jeden Tag mehr seine Lebensfreude und –kraft. An seine Mitbewohner im Tierheim hat sich der kleine Charmeur ebenso schnell angeschlossen wie an die freiwilligen Helfer, er ist fröhlich und kontaktfreudig, aufmerksam und zeigt pudeltypische Intelligenz. Anton ist ein toller kleiner Hund, der sowohl für die Großfamilie als auch für rüstige Senioren ein liebevoller Freund sein kann. Natürlich muss er noch lernen, wie man im Haus lebt, wie man richtig an der Leine läuft, wie man sich beim Autofahren verhält und vieles andere, aber Anton weiß schon, wie man richtig liebhat, wie man spielt und kuschelt und wie man sich am Leben freut, und das ist doch schon mal ein genialer Anfang.
