Tierschützer wird man nicht von heute auf morgen, in den meisten Fällen liegt die Empathie für unsere Mitgeschöpfe schon in der Familie und der Respekt vor dem Leben wird von einer Generation an die nächste weitergegeben. So verwundert es auch nicht, dass der Vater unserer Tierärztin Montse in einem Dorf vor Linares den Engel der Streuner spielt, viele Hunde durchfüttert, für Zugang zu Wasser sorgt und etlichen kranken und traumatisierten Tieren ein vorübergehendes Zuhause schenkt, sie liebevoll päppelt und sich mit uns freut, wenn einer seiner Schützlinge die Reise ins Glück antreten darf.Barry ist schon seit einigen Jahren Teil der Gruppe der Straßenhunde, die auf dem Bauernhof vor Linares in einem losen Verband leben. Obwohl die Hunde dort gefüttert werden, ein Dach über dem Kopf haben (ihnen steht eine Scheune zur Verfügung, die mit Liegestätten ausstaffiert wurde), obwohl die Tierschützer darauf achten, dass verletzte und kranke Hunde versorgt werden, ist diese Art der Unterbringung aber doch weit weg von einem Zuhause, von der Geborgenheit einer Familie, von dem Wissen, bedingungslos geliebt zu werden.Der siebenjährige Mischling Barry ist ein ruhiger Charakter, der verschmust und anhänglich mit den ihn bekannten Menschen interagiert. Mit Fremden ist er sehr zurückhaltend und wenn er mit unbekannten Situationen konfrontiert ist, reagiert der schüchterne Bub oft etwas ängstlich. Ihm fehlt einfach die Erfahrung, wie es ist, wenn man sich auf einen Zweibeiner verlassen kann, beschützt wird, nicht immer bereit zur Flucht sein muss. Barry wurde damals von einer Schnellstraße gerettet, wo er in wilder Panik zwischen den Autos rannte. Er ist sicherlich kein Held, er zeigt keinerlei Dominanz, er möchte am liebsten einfach seine Ruhe – und das wäre auch unser Wunsch für ihn. Der kniehohe Tricolor-Mix sehnt sich nach einer freundlichen Hand, einem ruhigen Zuhause mit einem Kuschelkörbchen und leckeren, regelmäßigen Mahlzeiten – für Barry wäre das schon das Paradies, und so bescheidene Träume sollten doch wirklich Realität werden können, oder etwas nicht?!