Betis hatte sich im Park eines Krankenhauses niedergelassen. Sie lebte dort im dichten Gebüsch und erbettelte hin und wieder etwas Futter oder Zuneigung von den Mitarbeitern und Patienten. Da aber Straßenhunde in Spanien immer von den staatlichen Hundefängern bedroht sind und Betis natürlich auch immer wieder den sicheren Bereich verließ und sich im Verkehr bewegte, informierte der Gärtner des Hospitals dann doch die Tierschützer über die freundliche Hündin. Die liebenswerte dunkelrote Podenca zeigt im Tierheim, dass sie den Umgang mit Menschen gewohnt ist und unsere spanischen Freunde vermuten, dass Betis am Ende der Jadgsaison ausgesetzt wurde. Immerhin landete sie nicht, wie viele ihrer Artgenossen, aufgehängt in den spanischen Bäumen. Die Jäger zeigen in ihren Handlungen so eine Respektlosigkeit gegenüber ihren loyalen Hunden und auch gegenüber jeglichem Leben, dass man als tierliebender Mensch nur entsetzt den Kopf schütteln kann. Betis hat das Leben als Jagdhund überlebt und wird jetzt hoffentlich bald ein ganz anderes Dasein kennen lernen dürfen, nämlich das als geliebtes und geachtetes Familienmitglied. Die hübsche grünäugige Andalusierin offenbart einen sehr ausgeglichenen und ruhigen Charakter. Aufmerksam beobachtet sie, was um sie herum vor sich geht und freut sich, wenn sich jemand mit ihr beschäftigt, sie fordert aber keine Aufmerksamkeit ein. Betis gibt sich stets mit dem zufrieden, was sie erhält und zeigt ihre Dankbarkeit dann genauso unaufgeregt und liebevoll. Unsere kleine Podenca hat ein schönes Heim verdient, mit Zweibeinern, die das Privileg zu schätzen wissen, einen Hund zu haben, der seinem Menschen treu zur Seite steht. Betis verlangt nicht viel, nur eine große Portion Liebe und das Versprechen, nie wieder verlassen zu werden. Wohin wird sie ihr Weg wohl führen?
