Bono hat in seinem jungen Leben bereits einiges hinter sich. Seine Mama Cher lebte auf dem Land, angebunden an ein kurzes Seil vor einem Bauernhof. Sie hatte weder Unterstand noch Zugang zu Wasser, saß in ihren eigenen Fäkalien, und dort brachte sie auch im Mai dieses Jahres ihren Sohn Bono auf die Welt. Bei einem Spaziergang entdeckten Tierschützer das Pärchen, die entkräftete Mama mit ihrem unter diesen Umständen vermutlich dem Tod geweihten Fellbündelchen am Bauch, und sie sprachen mit dem Besitzer, um Cher und Bono zu retten. Der ziemlich aggressive Mann war uneinsichtig, aber bereit, zumindest den Welpen abzugeben, den er sowieso nur behalten hatte (wir wissen nicht, ob noch andere Babys im Wurf waren, die er – wie leider meist üblich – getötet hat), damit seine Hündin keine Mastitis entwickelte. Bono war gerade fünf Wochen alt, und er brauchte seine Mama noch, aber ganz davon abgesehen, wollten unsere Freunde auch nicht, dass Cher nun jedes Jahr wirft, ihre Babys verliert, selbst nie das Leben außerhalb ihres 1m-Radius‘ kennenlernt und weiterhin in ihren eigenen Ausscheidungen sitzen muss, während ihr Fell vermattet und sie nur darauf warten kann, ob jemand sie irgendwann füttert. Leider greift das Tierschutzgesetz in solchen Fällen in Spanien nur sehr schlecht und in solchen Situationen zeigen dann unsere Freunde vor Ort auch oft genug Eigenverantwortung, die vielleicht nicht ganz dem Gesetz (aber doch jeder Ethik und Gerechtigkeit) entspricht. Also nahm man Bono entgegen, wartete kurz ab, und befreite auch Cher… Das Interesse des Bauers zeigt sich deutlich darin, dass er bislang nicht mit der Wimper gezuckt hat oder nach seinem "Eigentum" gefragt hat, obwohl ja klar ist, wo sich Bono aufhält. Nun, für unsere beiden Lockenköpfchen gilt: Ende gut, alles gut… oder ist es nicht eigentlich erst der Anfang, den die hübschen Vierbeiner gerade erleben? Cher und Bono wohnen jetzt bei einer liebevollen Pflegefamilie, sie haben die Couch erobert, bekommen das erste Mal in ihrem Leben regelmäßige Mahlzeiten und beide finden das Leben im Haus einfach nur toll.Bono ist ca. acht Wochen alt – er hat schon lange vergessen, wie traurig sein Leben begonnen hat, und nun widmet er sich einfach dem Projekt "Wachsen – Lernen – Kekse betteln". Recht hat er, denn die Gedanken und Sorgen eines kleinen Hundekindes sollten um nichts anderes kreisen. Außerdem ist Bono bereits in verschiedenen Disziplinen des Welpensports sehr erfolgreich.Meisterhaft wackelt er mit seinem dicken Popo, lässt die Locken fliegen und ringt mit seinem Spielzeug. Natürlich brilliert er auch, wenn es darum geht, den anderen Hunden in seiner Pflegefamilie den einen oder anderen Streich zu spielen, doch anscheinend sind auch diese nicht immun gegen Bonos Unschuldsblick- böse kann ihm jedenfalls niemand sein. Wir wünschen uns für unseren Lockenzwerg nun eine aktive und unbedingt humorvolle Familie (die wichtigste Charaktereigenschaft jedes Welpenhalters), die bereit ist für eine Riesenportion Spaß und Action im Haus. Bono hat sich bereits entschieden, Ihr Herz zu klauen- Widerspruch ist also zwecklos!