Der Alltag unserer Freunde in Spanien ist oft weit entfernt von dem, was ein deutscher Tierschützer als alltäglich beschreiben würde. Natürlich äußert sich das in den Einrichtungen des Tierheims, man hat viel weniger finanzielle Mittel zur Verfügung und die Hilfe von Freiwilligen ist meist die einzige Basis, auf der eine funktionierende Arbeit steht, aber es äußert sich auch in den "normalen" Erlebnissen. Ob es darum geht, am Ende der Jagdsaison mit unfassbarer Gewalt gegenüber den nicht mehr gebrauchten Hetzmeuten umgehen zu müssen, mit Tieren, die mehr tot als lebendig in die Obhut der Tierretter kommen oder auch mit der Tatsache, dass man Hunderte von Vierbeiner nicht vor einem grausamen Tod retten kann – unsere Partner stellen sich allen Herausforderungen mutig. Aber natürlich sind sie sehr oft traurig, und noch öfter sind sie wütend darüber, wenn Hunde und Katzen wie abgelegte Kleidungsstücke behandelt werden. Auch Brandine und Cletus erging es so. Die zwei bildhübschen Bretonen-Mischlinge wurden nicht ins Tierheim der ArcoNatura gebracht, sondern davor. Ein Auto hielt fuhr vor, die Tür öffnete sich und mit einem Tritt landete das verängstigte Pärchen auf der Straße. Die ArcoNatura liegt an einer mehrspurigen Fahrbahn – unseren Freunden in Linares blieb fast das Herz stehen, als sie sahen, wie die zitternden Tiere ihr Heil in der Flucht suchten. Zum Glück rannten die beiden nicht weit und ließen sich dann auch beruhigen und anlocken – eine Arbeit, welche die wirklich sowieso voll ausgelasteten Tierschützer Stunden kostete. Doch wenigstens stand am Ende das erwünschte Ergebnis, und Brandine und Cletus waren in Sicherheit.Wir wissen nicht genau, ob die beiden Fotomodelle Geschwister sind, aber es ist fast davon auszugehen. Der Epagneul Breton ist zwar weit verbreitet in Südeuropa, aber man sieht ihn selten in der wunderhübschen Tricolor-Färbung, die Brandine und Cletus aufweisen. Charakterlich unterscheidet den dreifarbigen Bretonen nichts von seinen orange-weißen oder schwarz-weißen Verwandten. Obwohl die Bretonen im Aussehen sehr dem Cockerspaniel ähneln, ist ihr Wesen doch ein ganz anderes. Sanft und einfühlsam schließen sich die kleinsten Vorstehhunde der Welt an ihre Familie an. Eine „harte Hand“ bringt bei den freundlichen Schlappohren nur Verunsicherung, sie lernen schnell und unkompliziert durch Belohnung und Lob. Auch Cletus und Brandine sind extrem weich zu führen, sie lieben es zu gefallen und sie haben diese "Bretonen-Stelle"… Kennen Sie nicht? Ich rede über die wundervollste Stelle an einem Kuscheltier wie unseren beiden Schönheiten. Hinter dem Ohr gibt es einen Punkt, an dem einige längere Haare wachsen, die weichsten Haare, die man sich nur vorstellen kann. Wenn man diese Stelle streichelt und die lustigen Ohren durch die Finger gleiten lässt, sinkt der Blutdruck, die Atmung wird ruhig, alles ist gut! Sie denken, ich spreche über den Hund? Nein, diese Effekte sind nicht nur für den Gestreichelten spürbar, sondern betreffen den Streichelnden gleichermaßen. Wenn Sie mir nicht glauben, sollten Sie es unbedingt versuchen! Brandine und Cletus sind aber nicht nur kuschelig, weich, warm und äußerst liebenswert, sie sind auch enorm verspielt, lernwillig und rassetypisch intelligent. Wenn Sie also ebenso gern Ball spielen, spazieren gehen, wenn Sie nicht müde werden, sich lustige Tricks auszudenken und neben sich immer ein Plätzchen für ein geborenes Schmusebärchen frei haben, dann sollten Sie wirklich ernsthaft darüber nachdenken, ob Sie nicht ein Körbchen für einen unserer Neuzugänge haben – oder vielleicht sogar für beide?!