Kleine Ohren, runde Knubbelnasen, tapsige Füße und blaue Zungen – und das alles gleich in vierfacher Ausfertigung, das gibt es auch in Spanien nicht alle Tage
Tja, „made in China“ gilt zwar nicht als Merkmal für allererste Qualität, aber kleine Chinesen „made in Spain“ sind schon ein echter Hingucker.
Unsere Partner in Linares fanden eine Einkaufstüte vor der Tür des Tierheims. Kein Karton – das führte schon einmal zu entspanntem Aufatmen unter den ankommenden Mitarbeitern – bis die gut verschlossene Tüte begann, sich zu bewegen, und dies auch zu maximal zunehmender Bewegung unter den Zweibeinern führte. Was man in Händen hielt, nachdem man endlich den wertvollen Inhalt befreit hatte, ist schon extrem außergewöhnlich. Drei kleine Hundemädchen, zwei in schwarz und eins in blond sowie ihr kleiner schwarzer Bruder schauten den Tierschützern neugierig in die Gesichter. Bis hierhin ist die Geschichte noch nicht so bemerkenswert, und auch die typischen Shar-Pei-Ohren und die eindeutig geformten Nasen überraschten nicht – ist doch der Shar-Pei ein durchaus beliebter Familienhund im Süden Europas – aber als die Kleinen dann das erste Mal ihre blauen (und damit eindeutig vom Chow-Chow geerbten) Zungen zeigten, konnte man doch das eine oder andere perplexe Mimenspiel der Freiwilligen sehen. Chow-Peis oder Shar-Chows sind auf jeden Fall eine lustige, und wie unsere vier Mini-Neuankömmlinge beweisen, auch äußerst niedliche, neugierige und total nette Mischung.
Brenda, das einzig blonde Wesen in dem 16-pfotigen Gewusel, Nena und Nikita sowie der kleine Rüde Bubu blieben nur zur Erstversorgung im Tierheim der ArcoNatura, dann durften sie in eine Pflegefamilie ziehen. Im Moment lernen die vier andalusischen Chinesen (oder chinesischen Andalusier) dort schon mal, wie man ein Geschirr, Halsband und Leine akzeptiert, wie man Schuhe aus dem Bad klaut, ohne sich erwischen zu lassen, wie man mit Anlauf seine Geschwister über den Haufen rennt und wie man Kekse erbettelt, obwohl man doch gerade erst gefressen und eigentlich gar keinen Hunger mehr hat – also all die Dinge, die naseweise Welpen eben dringend wissen müssen, um ihre Pflegeeltern erfolgreich zu bespaßen.
Bald werden unsere Wonneproppen vier Monate alt sein (ca. Ende Juni / Anfang Juli 2015) und sind dann alt genug, um mit ihren schicken blauen Reisepässen ihre Reise ins Glück anzutreten. Wir sind gespannt, was aus den bildhübschen Asiaten wird und weisen dezent darauf hin, dass wir natürlich auch bereit sind, sie im Zweierpack zu vermitteln. Überlegen Sie mal kurz… ein Pärchen in schwarz-blond, oder ein schwarzes Duo… nun, wir sagen es nur mal so.