Ein Wasserhund im Tierheim? Falls Sie sich gerade genau diese Frage stellen, ist meine Erklärung hierzu vielleicht ganz hilfreich.Während der Perro de Agua in der ganzen Welt ein immer beliebterer Familienhund wird (weswegen es leider auch immens viele unseriöse Züchter gibt), ist er in Andalusien oft noch ein ganz normaler Arbeitshund, eingesetzt zum Hüten von Schafen und Ziegen, leicht zu führen und sehr lernfähig. Taugt aber ein Hund nicht zum Dienst, ist man in Spanien auch sehr schnell dabei, ihn auszusetzen, in der Perrera zum Einschläfern abzuliefern oder auch schlicht selbst zur Flinte zu greifen. Bei unserem Neuzugang Campino stellt sich die Situation zwar etwas anders dar, jedoch ist auch er ein Paradebeispiel dafür, dass selbst die Haltung von Arbeitshunden in Spanien meist eine ganz andere ist als bei uns in Deutschland.Campino und Kosa wurden auf einem Feld gefunden. Soweit nichts besonderes, schließlich waren die beiden ja Arbeitshunde und wurden zum Hüten der Schafe eingesetzt. Das Bild, das sich aber nun in Ihrem Kopf breit machen wird, hat nichts von Schäferidylle an sich. Kosa und Campino waren an einem Pflock angebunden, mitten im Nirgendwo. Ohne Wasser, ohne Futter, in der prallen Sonne. Dass die beiden überlebt haben, grenzt an ein Wunder- ihre wolligen Leidensgenossen hatten nicht so viel Glück. Die beiden Hunde “lebten” inmitten der Kadaver von Schafen, die in der Hitze kläglich verdurstet waren.Die beiden völlig dehydrierten und ausgehungerten Fellnasen wurden natürlich schnellstens ins Auto verfrachtet und in die Tierklinik gebracht. Nachdem sie gewaschen und von Parasiten befreit worden waren, durften die beiden Freunde dann in die Obhut der ARCA in Sevilla umsiedeln.Der noch nicht ganz einjährige (Stand 07/2016) Campino ist, typisch für Wasserhunde, ein ausgesprochen freundlicher, menschenbezogener Kerl. Offensichtlich dankbar für seine Rettung, drückt er seine feuchte Schnauze jedem Zeibeiner fröhlich in die Hand, immer auf der Suche nach etwas Zuwendung, auf die er sein ganzes bisheriges Leben verzichten musste. Natürlich ist Campino noch ein richtiger Jungspund und wird seine neue Familie sicherlich auf die Probe stellen; doch er zeigt bereits, dass er lernen will und sicherlich als kleiner Streber die erste Klasse der Hundeschule verlassen wird.Unser lockiger Schönling sucht nun ein Zuhause, in dem er endlich erfahren darf, was es heißt, wirklich geliebt zu werden und wo es nicht nötig ist, um Aufmerksamkeit zu betteln, weil viele streichelnde Hände es kaum erwarten können, sich in dem so weichen Fell zu vergraben. Möchten Sie Campino zeigen, wie viel Schönes das Leben für ihn bereit hält und im Gegenzug einen lustigen und treuen Begleiter fürs Leben erhalten?
