Tierschützer in Spanien zu sein, das bedeutet, sich mit fehlenden Gesetzen konfrontiert zu sehen, mit verantwortungslosen Tierhaltern, die keine Strafe zu fürchten haben, mit leidenden Vierbeinern, Tierquälerei im kleinen und im großen Rahmen – und man fühlt sich oft leer und hilflos. Unsere Partner in Andalusien sind schon in einer besseren Situation, denn sie haben Freunde in Deutschland, nämlich genau die Unterstützer unseres Vereins, die helfen, und die es auch möglich machen, dass in wenigen, besonders grausamen Fällen, etwas abseits der gültigen Gesetze gehandelt werden kann.So eine Ausnahme ist auch der kleine Capo. Der erst sieben Monate alte (Stand 09/2016) Rehpinscher lebte bei einem Mann, dem es wohl gefiel, das sensible und unterwürfige Jungtier leiden zu sehen. Capo wurde getreten, geschlagen, er bekam oft nichts zu essen und auch die Nachbarn wurden auf das Schicksal der trotzdem extrem freundlichen Fellnase aufmerksam. Wie so oft konnten (und wollten) die zuständigen Behörden aber nichts unternehmen, doch man gab Capo noch nicht auf. Der Zufall kam unseren Freunden zu Hilfe – man könnte es auch Schicksal nennen. Capo entkam an einem besonders gemeinen Tag aus der Wohnung seines Halters und rannte auf die Straße. Weil die Sterne es ausgesprochen gut mit ihm meinten, lief er dabei nicht unter ein Auto, sondern in die Arme eines Menschen, der sofort wusste, dass dieser liebenswerte Hund nie wieder zu seinem Herrn zurückkehren durfte. Also landete Capo heimlich, still und leise in den Händen der Tierschützer der Arca Sevilla, und damit er wirklich in Sicherheit ist, darf er Ende September 2016 nach Deutschland reisen und in eine Pflegefamilie ziehen, bis er ein richtiges Zuhause gefunden hat.Capo weiß, dass er der Hölle entkommen ist. Er verteilt den ganzen Tag Küsschen, er folgt unseren Freunden auf dem Fuß, versteht sich mit seinen vierbeinigen Mitbewohnern und genießt es, schlafen zu können, ohne fürchten zu müssen, einen unverdienten Tritt zu bekommen. Ein kleiner Held, der schon Schlimmes ertragen musste, wartet auf eine zweite Chance. Und niemand hat sie so verdient wie Capo – und wir sind uns auch sehr sicher, dass der kleine Herzensbrecher schon schnell Fans finden wird, bei denen er ein liebevolles Heim und die Geborgenheit bekommt, die er sich schon viel zu lange wünscht!
