Man sollte meinen, dass alle Perreras (also die staatlichen Zwinger mit den angeschlossenen Tötungsstationen) in Spanien dankbar sind, wenn Tierschutzorganisationen kommen und einige der Hunde retten. Leider ist die Realität eine andere. Längst nicht alle der Tierauffangstationen wollen sich hinter die Kulissen schauen lassen und das Töten der verwahrten Vierbeiner ist günstiger und weniger zeitraubend als die Übergabe der oft sowieso schon schwerkranken oder verletzten Tiere unter den Blicken echter Tierschützer.
Auch die Perrera in Linares hat bisher ein großes Geheimnis daraus gemacht, was sich hinter den grauen Betonmauern abspielt. Dabei ist es eben genau das, was landesweit in den staatlichen Zwingern passiert. Dunkle, kleine Zwinger, verzweifelte Kreaturen auf kalten, harten Böden, kranke, verletzte Tiere, die wimmernd in den Ecken liegen – und die ständige Anwesenheit des Tods, sei es durch die kaum zu kontrollierenden Infektionskrankheiten, die unter den nicht geimpften Tieren wüten oder eben durch die Spritze.
Wieso die Politik in Linares sich im August 2015 änderte und die Rettung durch Tierschutzorganisationen endlich möglich ist, wissen wir nicht, es ist uns auch egal, aber wir hoffen, dass viele Fellnasen eine Chance auf Leben bekommen können… und sich bald auch in den Köpfen vieles ändert und das Töten durch gezielte Kastrationsprogramme und eine Reform der Müllpolitik ein Ende findet.
Seit einigen Monaten kommen also auch in Linares immer mehr Schützlinge aus den dunklen Betonlöchern, und natürlich ist es für die Tierschützer eine fast unlösbare Aufgabe, schutzlose Vierbeiner in dieser Hölle zurückzulassen. Da das Tierheim jedoch schon aus allen Nähten platzt, belegt die ArcoNatura auch immer häufiger Plätze in Pensionen – eine teure Angelegenheit und leider auch auf Dauer kaum zu finanzieren. Bitte überlegen Sie gut, ob Sie nicht einem dieser Hunde ein neues Zuhause schenken können, oder vielleicht möchten Sie ja auch eine Patenschaft für eine dieser geretteten Nasen übernehmen.
Auch Otto gehört zu den Glücklichen, die der Hölle noch einmal entkommen sind und nun berechtigte Hoffnung haben, bald ein ganz anderes Leben zu führen. Das lustige Karamellbonbon mit den Knick-Überfall-Stehohren und dem perfekten Dackelbild inclusive einer wundervollen Stirnfalte ist ein sehr umgängliches Wesen. Otto wohnt in der Tierpension mit vielen anderen Hunden zusammen, er hat Katzen kennengelernt und respektiert sie ohne Probleme und er begeistert Kinder durch seine liebevolle Art zu spielen.
Otto hat sowieso schnell begriffen, dass Spielen ein tolles Hobby für einen zweijährigen Rüden ist (Stand 03/2016) und gibt sich seiner neuen Lieblingsbeschäftigung mit großem Enthusiasmus hin. Entsprechend suchen wir für den aufgeweckten Welteroberer eine Familie, die gern draußen ist, die weiß, wie man Bälle bedient und die spannende Spaziergänge und Ausflüge ebenso zu schätzen weiß wie unser großartiger Gentleman Otto, der geduldig in Linares darauf wartet, sein Startsignal für die Reise ins Glück zu bekommen.