Fünf Jahre war Pancho seiner Familie ein treuer Begleiter, fünf Jahre zweifelte der klassische Basset Hound nicht einen Tag daran, dass er geliebt und gebraucht wird, dass er einfach ein Teil des Teams ist und dass nichts und niemand das ändern kann. Tja, Pancho hat sich getäuscht, denn nun kam ein Baby – von dem knuddeligen und gemütlichen Vierbeiner freudig als neues Mitglied der Familie begrüßt, doch Panchos Besitzer meinen, dass der eigene Nachwuchs Grund ist, sich des Hundes zu entledigen. Man fackelte auch gar nicht lange, fragte nicht um Vermittlungshilfe oder hörte sich mal im Freundeskreis um, ob nicht irgendwo ein Körbchen für das freundliche Schlappohr frei wäre, Pancho musste ohne Umwege ins Tierheim ziehen – und er versteht die Welt nicht mehr.
Die kurzbeinige Knutschkugel schaut durch die Gitterstäbe, in stiller und unverrückbarer Überzeugung, dass seine Menschen bald zurückkehren und ihn aus dieser lauten, kalten und für ihn vollkommen fremden Umgebung rausholen. Sobald sich einer der Mitarbeiter Zeit für ihn nimmt, sucht er den Körperkontakt, möchte getröstet werden, hofft darauf, den Zwinger verlassen zu dürfen und nie wieder betreten zu müssen.
Kurzum, Pancho braucht ganz dringend liebe Leute, die ihm den Glauben an die Menschheit zurückgeben, ein neues Heim auf Lebenszeit.
Der witzige Zeitgenosse ist ein Herr im besten Alter, sehr verschmust und gemütlich, aber niemals einem schönen Spaziergang abgeneigt. Auch was man mit einem Ball anfängt oder wie man Tauziehen spielt, ist dem dicknasigen Charmeur durchaus bekannt. Aufgrund seiner rassebedingten Bauart wäre für Pancho ein Zuhause mit nicht allzu vielen Treppen schön, auch wenn er bis heute keinerlei Wirbelsäulen- oder Gelenkprobleme zeigt.
Ein bildhübscher Basset, der Kinder kennt, der das Leben im Haus beherrscht und begeisternd gemütlich ist, sucht einen neuen Wirkungskreis. Mal ehrlich, diesmal sollte es doch ganz schnell möglich sein, ein wundervolles neues Körbchen für unseren Gentleman zu finden – eins, das er nie wieder räumen muss!
