Eines Abends im April, in Linares war es bereits drückend heiß und schwül, verließ eine der Freiwilligen der ArcoNatura ihre Wohnung, um sich mit Freunden zu treffen. Kaum trat sie auf die Straße hinaus, folgte ihr ein kleiner Hund, ohne Leine und Halsband, kein Besitzer weit und breit zu sehen. Sie ging bis zur nächsten Ecke, um zu schauen, ob der kleine Kerl ihr weiter folgen oder umkehren würde, doch Peco, wie sie ihn nannte, hatte wohl ebenfalls Lust auf einen kühlen Drink sowie etwas Gesellschaft und folgte ihr bis in die Bar. Natürlich schickte unsere Freundin ihren neuen Begleiter nicht weg, sie nahm Peco mit nach Hause und fragte am anderen Tag in der Nachbarschaft herum, ob jemand den freundlichen Vagabunden kenne. Nachdem weder jemand den hübschen Mischling kannte noch Besitzansprüche angemeldet wurden, zog Peco in die Obhut der ArcoNatura um und hält von hier aus Ausschau nach seinen Menschen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Peco ausgesetzt wurde. Vielleicht war der Vierbeiner lästig, vielleicht war seine Unterbringung während des Urlaubs ein Problem- wir wissen es nicht und Peco will nicht so recht mit der Sprache herausrücken. Jedenfalls zeigte der fröhliche Vierbeiner vom ersten Tag an, dass er keinerlei Berührungsängste mit Groß und Klein, Mensch und Tier, hat. Gutgelaunt stapft er zwischen seinen ebenso kurzbeinigen Kollegen umher, grüßt nach rechts und nach links freundlich, lässt sich gerne auf das eine oder andere Spiel oder eine Verfolgungsjagd ein und ist insgesamt ein sehr entspannter, beliebter Bewohner des eigentlich so unruhigen und lauten Tierheimes. Natürlich lässt unser kleiner Herzensbrecher auch keine Gelegenheit aus, sich charmant den zweibeinigen Damen zu nähern- sobald eine seiner Angebeteten den Zwinger betritt, ist Peco zur Stelle und möchte umgehend das Bäuchlein gekrault und die Ohren gestreichelt haben…Wie alle unsere Schützlinge hat auch Peco ein ganz besonders liebevolles Zuhause verdient, in dem er in Ruhe ankommen und kurz darauf alles auf den Kopf stellen darf. Typischerweise sollte bei einem Hund in seinem Alter auch der Humor seitens der Dosenöffner nicht fehlen- wir könnten uns jedoch vorstellen, dass eine Ulknudel wie Peco auch dem miesepetrigsten Familienbesuch ein Lächeln ins Gesicht zaubern wird. Da Sie sich ja sowieso bereits Hals über Kopf in diesen fledermausohrigen Clown verliebt haben, schlage ich Folgendes vor: Sie schreiben schleunigst einen Liebesbrief, ähm, eine Email an Pecos Vermittlerin und erfahren, nach der üblichen Platzkontrolle und allen Formalitäten, wann Sie Ihr neues Familienmitglied mit klopfendem Herzen in Empfang nehmen können. Klingt gut, nicht wahr?