Wenn Tierschützer unseres Vereins nach Spanien kommen, dann beinhaltet das auch immer einen Besuch in den öffentlichen Zwingern, der sicher schwerste Teil des Aufenthalts, weil man sich stets darüber im Klaren ist, dass die meisten der verzweifelten Vierbeiner auf den Tod warten – auf einen von Menschen verursachten Tod, weil wir immer noch nicht unsere Haustiere kastrieren lassen und die Müllpolitik in den Großstädten ein Nahrungsangebot in Hülle und Fülle für die Streuner bietet. Auch im Juni 2015 gingen Mitglieder der Arca also wieder offenen Auges durch die Reihen mit den ärmsten der armen Seelen – und natürlich retteten sie auch wieder einige der schwächsten und jüngsten Tiere. Insgesamt elf Hunde, darunter auch einige erst wenige Wochen alte Welpen, durften in die Obhut erfahrener Tierschützer ziehen. Für die jungen und gestressten Hunde kam ein Aufenthalt im Tierheim allerdings nicht in Frage, so musste man Pensionsplätze finden.Fünf der obergoldigsten Knutschkugeln aus der Tötung in Andujar machen gemeinsam eine Pflegestelle in Linares unsicher. Noch sind alle ziemlich gleich groß und eins ist ganz sicher, alle sind gleichermaßen niedlich und unwiderstehlich, aber wir haben keine Ahnung, wer mit wem verwandt ist, ob sie alle tatsächlich gleich alt sind (es ist unmöglich zu sagen, ob ein Hund unbekannter Rasse nun 8 oder 10 Wochen alt ist) oder wie groß jede einzelne unserer zuckersüßen Pralinen wird – aber da gemeinsames Leid verbindet, fühlen sich unsere Mini-Hunde als Geschwister und toben jetzt auch durch die Tierpension als 20-pfotiges Bündel an Lebensfreude!Pepe ist das Schaumstückchen in der wilden Bande unserer Windelrocker. Jeder Konditor wäre stolz, wenn es ihm gelingen würde, ein Sahnebaiser genau diese, exakt richtige, leckere Farbe annehmen zu lassen, die Pepe naturgegeben hat. In Verbindung mit seinem lustigen Strubbelfell ergibt sich eine zuckersüße Komposition, die von seinen Augen noch unterstrichen wird, die stets ein wenig melancholisch und für ein Tierkind schon so welterfahren ins Leben blicken. Pepe scheint manchmal etwas versonnen, als würde er zurückblicken auf die Welt des kalten Betons und der Gitterstäbe in der Perrera, als könne er noch nicht richtig fassen, wie plötzlich sich sein Dasein verändert hat. Seine Familie wird sicher erleben dürfen, wie der pure Übermut irgendwann in dem kleinen Springinsfeld zum Vorschein kommt und er mit all der Hoffnung und dem neugeschenkten Mut sein Heim, seine Zweibeiner und jeden einzelnen Tag erobert. Und wir freuen uns schon auf Bilder!
