Pitufina

Rasse:
Mischling
Alter:
04/2022
Größe:
klein
Gewicht:
Befindet sich hier:
in einer Pflegestelle in Sevilla
Kontakt:
Cécélie Kollenbroich, c.kollenbroich@tierschutzverein-arca.de
Gechipt:
ja
Geimpft:
ja
Kastriert:
ja
Verträglich mit Hunden?
ja
Verträglich mit Katzen?
nicht getestet
Für Kinder geeignet?
nicht getestet
Check auf Mittelmeer-Krankheiten:
noch kein Ergebnis

Galgos und Podencos- die Rassen, die (zumindest in Spanien) wohl das meiste Leid ertragen müssen… In Scharen vermehrt, denn Zucht kann man diese ausufernde Zahl produzierter Nachkommen nicht nennen, in dreckigen Verschlägen zur Welt gebracht von ausgezehrten Müttern, die selbst kaum genug zum Überleben haben, doch es mit unglaublicher Zähigkeit irgendwie bewerkstelligen, auch noch ihre Jungen durchzubringen. Die, die nicht an Krankheiten, Dehydrierung oder Nahrungsmangel sterben, werden gnadenlos zur Jagd eingesetzt. Morgens früh geht es mit dem ganzen Rudel los um Beute zu hetzen und, so seltsam es anmuten mag- selbst entkräftete Galgos und Podencos bringt ihr Jagdtrieb dazu, ihre Erschöpfung für einen Moment zu vergessen und ihre ganze Kraft auf ihre Leidenschaft aufzuwenden. Nach getaner Arbeit geht es zurück in den Verschlag, oft irgendwo im Nirgendwo, wo tagelang kein Besitzer nach dem Rechten schaut, geschweige denn die Hunde mit Wasser und Futter versorgt. Abgesehen von den ganz essentiellen Entbehrungen kann natürlich auch von liebevoller Behandlung keine Rede sein: viele unserer Schützlinge erreichen uns mit Narben und Verletzungen, deren Herkunft wir uns nicht einmal vorstellen möchten… Nicht alle der hier beschriebenen Hunde erleben ihren ersten Geburtstag und die, die es schaffen, werden meist in jungen Jahren „ausgemustert“. Es ist günstiger, neue Welpen zu produzieren, als die „alten“ über den Winter zu füttern- logisch, dass uns somit zeitweise regelrechte Fluten an Neuankömmlingen erreichen. Für viele der Jagdhunde endet ihr tristes Leben an einem Baum- aufgeknüpft, nach einem langen Todeskampf, verhöhnt von ihren Peinigern. Die „glücklicheren“ werden ausgesetzt, weit entfernt von ihrem „Zuhause“, zu dem sie in ihrer naiven Treue zurücklaufen würden, oder mit gebrochenen Gliedmaßen, damit sie eben dies nicht schaffen. Werden sie von unseren spanischen Partnern gefunden, beginnt ein neuer Abschnitt- so, wie für unsere Pitufina…

Pitufina bedeutet übersetzt “Schlumpfine”, und obwohl unser Neuzuang keine blaue, sondern eine rote Nase hat, ist sie doch eben ein besonders niedliches Exemplar, esalb sie vieleicht diesen Namen erhalten hat. Die ca. 8 Monate junge (Stand Dezember 2022) Dame wurde von tierlieben Menschen gefunden. Sie war ganz offensichtlich misshandelt worden: die Schrotkugel in ihrem Kopf sowie eine große Schwellung durch einen Schlag oder Tritt sprachen eine eindeutige Sprache…

Inzwischen hat sich Pitufina von all den Strapazen erholt. Trotz ihrer sehr unschönen Vergangenheit ist sie ein fröhliches, verspieltes Mädchen, das absolut Freundlich auf seine Artgenossen zugeht und mit jedem gut Freund sein möchte. Sie liebt Streicheleinheiten, begrüßt ihre Pfleger begeistert und kann gar nicht genug von deren Aufmerksamkeit und Zuwendung bekommen.

Sicherlich wird auch Pitufina in einem neuen Zuhause Zeit brauchen, um sich zurechtzufinden und vielleicht werden auch die Schatten der Vergangenheit ab und an für Verwirrung sorgen, doch unsere tapfere Schönheit hat schon so viel in Sachen Vertrauen und Vergebung geleistet, dass sie in einem ruhigen und erfahrenen Umfeld zu einer tollen Begleiterin werden wird.

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