Fast immer, wenn unsere Freunde in Spanien Hunde aus der Perrera retten, kann niemand auch nur erahnen, was die armen Tiere schon erleben, sehen und verarbeiten mussten. Doch manche tragen ihre Narben nicht nur innerlich – wie unser kleiner Randy. Es ist schlimm genug, wenn man einen Mini-Hund der Rasse Yorkshire-Terrier in dem dunklen, kalten Betonloch entdeckt, dass im Zoosanitario den Namen Zwinger trägt, aber Randy war in die Ecke gedrückt und man sah ihm deutlich an, dass der ca. fünf Jahre alte Knopf (Stand 10/2018) dabei war, einfach sang- und klanglos aufzugeben. Weil Randy einen so verängstigten Eindruck machte, durfte er auch direkt in eine Pflegefamilie in Sevilla ziehen, wo man ihn nun besser kennengelernt hat. Nachdem seine „Familie auf Zeit“ langsam das Vertrauen des an sich freundlichen Terriers geschenkt bekam, öffnete sich Randy jeden Tag mehr seinen Bezugspersonen und er zeigte von Anfang an deutlich, dass seine Entwicklung noch lange nicht abgeschlossen ist, wenn seine Menschen Geduld und Verständnis für ihn haben. Bereits nach wenigen Wochen platzte der sprichwörtliche Knoten. Clever, wie die kleinen Terrier nun einmal sind, begriff Randy wohl, das sich sein Leben zum Positiven gewandelt hat und ist nun kaum wiederzuerkennen. An der Seite „seiner“ Menschen fühlt dich der kleine Mann nun in allen Alltagssituationen wohl- er ist bereits stubenrein, lässt sich in der Bahn in seiner Tasche umhertragen und bleibt artig sitzen, um seine Fahrkarte überprüfen zu lassen. Für ihn als echten Menschenfreund sind selbst Restaurantbesuche (bei denen es in Spanien alles andere als leise zugeht) überhaupt kein Problem, ja, Randy scheint es sogar zu genießen, von seinem sicheren Plätzchen alles im Blick zu haben und mittendrin im Geschehen zu sein. Randy hat eine große, tiefe Narbe auf dem Kopf, entweder hatte er einen heftigen Unfall oder jemand (und leider ist Randy nicht der erste Hund, bei dem wir diese Art der Verletzung sehen) hat versucht, ihn zu erschlagen. In Folge dieses alten Traumas hält Randy seinen Kopf fast immer schräg – aber das beeinträchtigt ihn nicht im Alltag und sieht noch dazu extrem niedlich aus. Da unser kleiner Charmeur in der Vergangenheit so schlimme Erfahrungen gemacht hat, sehen wir ihn für Familien mit kleinen Kindern eher nicht als geeignet an, er möchte ein ruhiges Zuhause, das ihm die Geborgenheit und die Sicherheit gibt, nach der er sich so sehr sehnt und die er braucht, um auch weiterhin Freude an gemeinsamen Unternehmungen zu haben.Was Randy am Dringendsten braucht, ist einfach ein Platz, an dem man ihn so annimmt, wie er ist, und wo er in Ruhe ankommen und seinen weiteren Weg in Richtung Alleskönner beschreiten darf. Wir wissen, dass sich unter unseren Adoptanten auch für ihn die richtige Familie finden wird. Haben Sie sich vielleicht in unser niedliches Knopfauge verliebt?