Rota musste erfahren, dass Menschen absolut herzlos sein können. Ihr bisheriges Leben verbrachte die schneeweiße Chihuahua-Mix-Hündin mit dem kleinen Stummelschwänzchen angekettet auf einem Bauernhof. Oft genug gab es nichts zu essen, das aufgeweckte und trotzdem sehr anhängliche Mädchen lebte buchstäblich in ihren eigenen Exkrementen. Den Tierschützern in Linares war die Situation schon aufgefallen, der Besitzer zeigte sich aber nicht bereit, die Zustände in irgendeiner Weise zu ändern. Das Tierheim in Linares hat im Moment riesige Probleme. Die alte Einrichtung (selbst schon in erbarmungswürdigem Zustand) muss einer Autobahn weichen, die Finanzierung für einen Neubau ist noch nicht gesichert – es wäre also nur zu verständlich gewesen, hätten die dort tätigen Mitarbeiter sich erst einmal um die schon vorhandenen Hunde gekümmert und Rota aus ihren Gedanken verbannt. Aber zum Glück für die arme Seele setzten die Tierschützer alles daran, das gequälte Wesen aus diesen schrecklichen Bedingungen zu befreien. Heute lebt Rota bei einem ihrer Retter als Pflegehund und blühte dort schon innerhalb kürzester Zeit komplett auf. Sie spielt mit Begeisterung Ball und ist auch sonst ein eher aktiver, verspielter Charakter. Sie ist unfassbar dankbar für jede Zuwendung und Aufmerksamkeit und kuschelt genauso ausgiebig wie sie tobt. Andere Hunde sind für das fröhliche Mädchen perfekte Spielgefährten, ebenso wie Kinder. Katzen hingegen mag sie nicht und wir würden auch keine Experimente unterstützen. Da Linares wirklich chaotische Zustände zu bewältigen hat, viele Notfälle warten und jeder Platz in Pflegestellen dringend benötigt wird, hoffen wir, dass die freundliche und hübsche Hundedame ganz schnell ein neues Zuhause findet, das sie all ihre Vergangenheit vergessen lässt. Viel mehr als ganz viel Zuneigung, ein Körbchen und vielleicht einen eigenen Ball braucht unsere agile Spanierin nicht, außer dem festen Versprechen, dass sie nun ein Teil der Familie sein darf und nie wieder an einer Kette liegen muss.
