Wenn das Tierheim unserer Freunde aus allen Nähten platzt und es keine Pflegestellen mehr gibt, dann heißt das nicht, dass man in Andalusien nicht doch noch eine Lösung findet, einen Hund vor dem Tod zu retten oder aus der Perrera zu holen. Unsere Partner haben einige Gehöfte oder leerstehende Grundstücke, die von Freiwilligen betreut werden – keine Ideallösung, aber immerhin können verletzte Hunde versorgt werden und es gibt trockene Schlafplätze und Futter. Siroco wurde bei so einer Auffangstation ausgesetzt. Als die Helfer zum Füttern kamen, fanden sie den hübschen Rüden zusammengekauert, vor Angst zitternd und abgemagert – keine Frage, es musste dringend geholfen werden.Das große Rudel auf dem Gelände und die wenige Betreuung hätten für Siroco niemals gereicht, außerdem sind Hunde wie er immer die ersten Mobbingopfer, und so zog der verunsicherte und sichtlich traumatisierte Dreijährige (Stand 06/2017) in die ArcoNatura. Lange Zeit ließ sich Siroco nicht anfassen und ertrug auch nur schwer laute Stimmen in seiner Umgebung, seine Körperhaltung erzählt in solchen Situationen von Misshandlungen und Menschen, die den eigentlich so freundlichen Vierbeiner gezielt gebrochen haben.Wir haben unsere Freunde in Spanien schon viele Wunder tun sehen, und auch Siroco hat in den letzten sechs Monaten gelernt, dass es Menschen gibt, die es gut mit ihm meinen, er fängt an, von sich aus Körperkontakt zu suchen, er freut sich, wenn seine Freunde ins Tierheim kommen, er trägt seinen Stummelschwanz nicht mehr eingekniffen, sobald sich jemand in seiner Nähe bewegt und seine lustigen unentschlossenen Ohren richten sich erregt und freudig auf, wenn er bekannte Stimmen hört.Jetzt ist die Zeit gekommen, wo Siroco nach einer Familie sucht, die einen kleinen schüchternen Rüden mit viel Geduld und Liebe vergessen lässt, was er alles schon ertragen musste, und aus Siroco einen fröhlichen Familienhund macht. Sicherlich ist er noch keine Schmusebacke, die von Streicheleinheiten nicht genug bekommen kann, noch hüpft er nicht sofort in den Arm oder auf den Schoß, noch halten ihn seine Ängste ab, der Erste in der Reihe der Hunde zu sein, die am Tor warten, bis ihre Zweibeiner kommen… aber wir sehen genau das in seiner Zukunft.
Wo sind die genialen Leute, die Siroco eine Chance geben, seine Panik und seine Vergangenheit abzustreifen wie einen alten Mantel und mit wehenden Ohren und voller Selbstvertrauen in eine tolle Zukunft als bester Freund seiner Besitzer zu starten?
