Snoopy sucht einen neuen Wirkungskreis. Der liebe Dogo Argentino kann nach der Trennung seiner Besitzer leider nicht in seinem Zuhause bleiben, da die alleinerziehende Mutter mit drei Hunden einfach überfordert ist. Snoopy kam vor einigen Monaten aus Sevilla und lebt seitdem als echter Familienhund, und das soll auch so bleiben.
Der hübsche Rüde hat kupierte Ohren – diese brachte er damals schon mit, als er noch auf tapsigen Pfötchen in die Arca kam, vermutlich hatte ihn jemand als Kampfhund (oder noch schlimmer als Bait Dog) vorgesehen und wir sind heute heilfroh, dass Snoopy bestenfalls als Kampfschmuser bezeichnet werden kann. Mit einer Schulterhöhe von 65cm und 50kg Gewicht, ist es äußerst niedlich, wenn er den Chihuahua auspackt und Schoßhund spielt. Snoopy lebt in seiner Familie mit Kindern zusammen und zeigt sich selbst mit den Kleinsten äußerst zärtlich und vorsichtig. Das würde man dem verspielten und aktiven Rüden, der beim Toben auch mal richtig Gas geben kann, gar nicht zutrauen, aber Snoopy hat gelernt, dass man mit den Miniaturausgaben von Zweibeinern sorgsam umgehen muss (und seine kleinen Freunde wissen im Gegenzug, dass ein Hund von der Größe unserer liebevollen Knutschkugel kein Spielzeug ist).
Mit Artgenossen kommt das ruhige Eisbärchen wirklich gut klar, allerdings ist er eher ein vorsichtiger Zeitgenosse, der selbst in keiner Weise Streit und Kräftemessen sucht, sich aber auch nicht unkommentiert anpöbeln lässt. Allerdings ist Snoopy trotz seiner Rasse, die für einen gewissen Eigensinn bekannt ist, absolut nicht stur und lässt sich gut zurückhalten und beruhigen. Kennt er sein Gegenüber und kann die Reaktionen des anderen Vierbeiners abschätzen, ist auch ganz schnell wieder Ruhe im Karton und unser tiefenentspanntes Kraftpaket sucht die stressfreie Variante – sprich, er spielt oder ignoriert. Mit den gemeinsam im Haushalt lebenden vierbeinigen Familienmitgliedern gab es niemals irgendwelche Probleme, weder mit seinen Hundekollegen beiderlei Geschlechts noch mit den Sofatigern, mit denen Snoopy auch gerne mal auf der Couch kuschelt (allerdings sollte man – wie bei fast jedem Hund – mit fremden Katzen durchaus vorsichtig sein, da können die Reaktionen doch mal etwas überschwänglicher und weniger freundlich ausfallen).
Snoopy kennt die Grundkommandos und läuft super an der Leine, bei seiner Kraft ist allein das schon eine echte Empfehlung, aber – wie jeder gestandene Rüde – fordert er auch Führung und möchte gerne hundeerfahrene Hände, die ihm die Sicherheit geben, nicht den Boss spielen zu müssen, weil diese Position schon zu aller Zufriedenheit besetzt ist. Trotz seiner Größe und seiner wirklich majestätischen Präsenz sucht Snoopy immer nur die Geborgenheit, er will nicht Chef sein, er möchte folgen. Dafür braucht er weder harte Befehle noch negative Verstärkung, sondern Anerkennung, klare Ansagen und die Aufmerksamkeit seines Menschen. Der Modellathlet ist ein echter Teamplayer und möchte sich auf seinen Mannschaftskapitän verlassen. Funktioniert diese Zusammenarbeit und kennt Snoopy die Regeln, ist er ein echter Traumhund – er war schon in Zoos und Wildparks, auf Messen, er läuft bei Fuß durch die Stadt und lässt hier in Sachen Benehmen keine Wünsche mehr offen.
So, das waren jetzt schon viele Infos über unseren Prachtkerl, aber es gibt noch wichtige Dinge über ihn zu wissen:
Snoopy leidet unter einer Getreideallergie, das heißt, er braucht ein Spezialfutter (das auch nicht mehr kostet als ein anderes Leistungsfutter) oder muss gebarft werden. Zusätzlich hat die süße Knutschbacke eine Milbenallergie. Auch das ist kein großes Problem, aber die Behandlung darf nicht vernachlässigt werden, da sich Snoopy sonst durch den Juckreiz zu beißen beginnt und immer wieder mit Entzündungen zu kämpfen hat. Gegen die Symptome seiner Unverträglichkeiten bekommt Snoopy alle sechs Monate eine Spritze gegen den Juckreiz und alle sechs Wochen ein Spot-On-Präparat, das nicht nur gegen Flöhe und Zecken, sondern eben auch gegen die Grasmilben wirkt (Advokat). Hin und wieder kommt es trotzdem zu leichten Reaktionen und das süße Sensibelchen braucht kurzzeitig Cortison und ggf. auch Antibiotika oder eine Salbe. Snoopys neuer Familie sollte also bewusst sein, dass die Besuche beim Tierarzt mit dem Goldschatz regelmäßig stattfinden müssen und die notwendige Medikation ab und zu eben auch mal zu zusätzlichen Kosten führen kann.
Wo sind die Dogo-Fans, die einem Kuschelbärchen wie Snoopy nicht widerstehen können? Der zweijährige Traumhund wartet auf eine neue Chance und hofft, liebevolle Zweibeiner zu finden, die ihn zu einem Teil ihrer Familie machen und ihm sowohl die notwendige Führung als auch die von ihm so geliebten Streicheleinheiten, Spielstunden und lange, ausgedehnte Spaziergänge bieten. Auch Autofahren mag Snoopy sehr gerne – nur bittet er darum, HINTERHER gefüttert zu werden, denn auch hier beweist sich unser Kraftsportler als kleine Mimose mit einem eher empfindlichen Magen. Man kennt das ja – Männer scheinen immer viel härter als sie eigentlich sind … Wo findet der oberniedliche Herzensbrecher die Menschen, die verstehen, dass sich in einer beeindruckenden, kraftvollen und hart erscheinenden Schale auch manchmal ein ganz weicher Kern (und Kerl) versteckt?