Tar ist eine erst ein Jahr alte Podenca. Die rote Zuckernase wurde schon einige Monate in der Nähe eines Dorfes von Sevilla beobachtet, was den Verdacht nahelegt, dass sie im Oktober ausgesetzt wurde – ein Teenager, der nicht zur Jagd zu gebrauchen war und lernen musste, sich selbst durchzuschlagen.
Viele der misshandelten, verletzten, ausgesetzten und aussortierten Laufhunde, die um diese Jahreszeit die Tierheime in Südeuropa füllen, sind Menschen gegenüber sehr misstrauisch (meist aus guten Gründen), wissen überhaupt nicht, wie man spielt oder einfach nur in der Sonne träumt. Tar gehört nicht zu diesen armen Wesen, im Gegenteil. Die lustige und neugierige Hündin ist nur in der Arca Sevilla, weil sie andere Hunde in einem Garten spielen sah und sich selbst zu diesem lustigen Treiben einlud. Die Halter der anderen Vierbeiner hatten Mitleid mit der abgemagerten und von Parasiten übersäten Hündin und versuchten Tar zu fangen, aber ganz so leicht wollte es unser Fledermausohr es den Menschen dann doch nicht machen. Also begann die netten Anwohner, Tar zu füttern, wenn sie zum Spielen kam, sie schenkten ihr gute Worte und die anderen Hunde zeigten ihr, dass man den Zweibeinern mit den leckeren Keksen vertrauen kann – und schon nach kurzer Tar konnte die zärtliche Junghündin gesichert und in die Obhut der Arca gegeben werden.
Im Tierheim gefällt es unserem inzwischen so eleganten Rotnäschen gut. Regelmäßige Mahlzeiten, Streicheleinheiten und vor allem nette Spielkameraden sind für Tar gute Gründe, immer ein fröhliches Lächeln zu zeigen und die anfänglich zwischen den Beinen eingeklemmte Rute stolz der Welt zu präsentieren.
Obwohl Tar ein tolles, neugieriges, sehr junges, fröhliches Mädchen ist, stehen ihre Chancen, bald eine Familie zu finden, gar nicht so gut, weil es immer noch sehr viele Vorurteile gegenüber den Podencos gibt. Es stimmt, der Podenco ist ein lauffreudiger Jagdhund und es kann lange dauern, bis ein Vertreter dieser Rasse unbesorgt von der Leine gelassen werden kann, aber das ist kein Problem, das nur die Podencos trifft (zumal es wie bei jeder Rasse auch vom Charakter des einzelnen Hundes abhängt) und es gibt genug andere Möglichkeiten, dem Podenco genug Bewegung zu verschaffen. Hundesport, Toben im Garten, auch das Laufen am Fahrrad, Joggen und vieles andere sind hervorragende Alternativen. Auf dem Pro-Konto der pfiffigen Spanier finden sich hingegen viele Punkte, die weitaus interessanter sind. Der Podenco ist im Haus meist ein überaus ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Er neigt weder zum Kläffen noch zum übermäßigen Beschützen, er bewegt sich fast lautlos und genießt Streicheleinheiten über alles. Als souveräner Arbeitshund lernen die meisten auch sehr schnell, wie man problemlos alleine bleibt, ohne vor Langeweile die Wohnungseinrichtung zu verschönern oder die Schuhe der Familie mit zusätzlichen Luftlöchern zu versehen.
Tar ist gerade mal 14 Monate alt (Stand 03/2023) und sie sehnt sich danach, ein richtiges Zuhause und eine eigene Familie zu haben. Wir wünschen ihr, dass sie bald die Welt der Gitter und Zwinger verlassen darf, um standesgemäß eine Couch zu erobern – und natürlich die Herzen aktiver und humorvoller Menschen, die ihr ein richtiges Zuhause schenken möchten. Sie sind in Tar verliebt und haben zwei gesunde Streichel- und Fütterhände? Sie wissen, wie man einen Ball bedient, und auf Ihrer Couch ist eine störende leere Stelle, die podencoförmig gefüllt werden könnte? Perfekt! Melden Sie sich doch mal bei uns!