Die Perrera in Linares machte viele Jahre ein Geheimnis daraus, was hinter ihren fensterlosen Betonwänden passiert. Die Betreiber des öffentlichen Zwingers (und natürlich damit auch der Tötung) hatten keinerlei Interesse, dass Tierschutzorganisationen Hunde aus den kleinen dunklen Käfigen holen, es wäre ja auch aufgefallen, in welch schlechtem Zustand die Vierbeiner oft sind. Wir können nur raten, was die Politik verändert hat, vielleicht ist es schlicht die Tatsache, dass es staatlich vorgeschriebene Wartezeiten bis zur Einschläferung gibt und die Perreras oft überfüllt sind, vielleicht hat sich doch noch ein Rest Mitleid bei den Verantwortlichen gefunden, Tatsache jedoch ist, dass seit August 2015 die Möglichkeit besteht, dass eingetragene Tierschutzvereine sich in die Hölle begeben und einige verlorene Seelen aus dem Leid befreien können. Wann immer im Tierheim der ArcoNatura also ein bisschen Platz ist, wann immer ein bisschen Geld zur Verfügung steht (sei es aus eigener Kasse oder mit der Hilfe des TSV Arca), wann immer die Tierpension in Linares signalisiert, dass Kapazitäten bestehen, besonders pflegebedürftigen Hunden vorübergehend (aber natürlich kostenpflichtig) ein Zuhause zu geben, dann ziehen unsere Freunde los, und sie wissen, sie haben eine bittersüße Aufgabe, denn man kann nie alle Hunde retten. Man will schreien und weinen angesichts der Zurückgelassenen, aber wenn man wieder im Freien ist, die dankbare Augen der Geretteten sieht, die Wandlung erleben darf, die viele der oft traumatisierten Hunde vollziehen, dann wissen die Helden des Alltags wieder, warum sie sich das antun, die Bilder des Leids in ihrem Gedächtnis ertragen und warum sie das auch immer wieder tun.In den nächsten Tagen stellen wir Ihnen einen ganzen Schwung von geretteten Hunden vor, große und kleine, ältere und ganz junge, lockig und glatt in allen Farben und Formen und alle leben in einer Tierpension in Linares. Das ist eine extrem teure Angelegenheit, und wenn Sie vielleicht auch gerade keinem unserem Neuschützlinge ein Heim schenken können, wäre uns immens mit einer Spende oder einer Patenschaft geholfen!Tess ist eine kleine Knutschkugel, aus der später mal eine etwas größere (wenn auch keine riesige) Knutschkugel wird. Im Moment ist die superniedliche Praline, die vermutlich den ein oder anderen Schuss Podenco-Blut in ihren Adern fließen hat, noch handliche 25cm hoch, aber sie ist auch erst knapp drei Monate alt (Stand 05/2016). Tess ist inzwischen in der liebevollen Obhut unserer Freunde zu einem fröhlichen Hundekind geworden, das die schlimmen Bilder und Geräusche der Perrera längst vergessen hat. Sie tobt mit Spaß mit ihren Altersgenossen im Auslauf, sie entdeckt gerade, wofür Spielzeuge gut sind und sie beginnt, sich mit den großen Aufgaben des Lebens zu beschäftigen, also z.B. mit der Frage: „Welcher Augenaufschlag führt am schnellsten zu einem weiteren Keks, selbst wenn ich gerade Mist gebaut habe?“Ihre wichtigen Forschungsergebnisse möchte Tess bald in einer eigenen Familie zur Anwendung bringen, deswegen suchen wir auf diesem Wege bereitwillige Versuchskaninchen, die auch zu weiteren Experimenten geduldig und humorvoll zur Verfügung stehen!