Toby ist eine ausgesprochene Schmusebacke. Es scheint, als habe er in seinem Leben noch nicht allzu viele Streicheleinheiten erhalten und möchte diese nun mit Zinsen alle auf einmal einfordern. Selten ist den Freiwilligen in Sevilla so eine Knutschkugel untergekommen, die unablässig Körperkontakt möchte und diese mit großen, dunklen Augen einfordert, denen man tatsächlich nur mit extrem viel Selbstbeherrschung widerstehen kann.
Tobys Verhalten ist umso erstaunlicher, als auch er zu der großen Gruppe von Hunden gehört, von der Sie inzwischen sicherlich schon mehrfach gelesen haben.
Außerhalb von Sevilla lebte eine deutsche Dame, deren Tierliebe und extreme Motivation, möglichst vielen Straßenhunden ein Heim zu geben, wohl irgendwann in Animal Hoarding umschlugen. Diese psychische Erkrankung ist sehr eng mit dem Messie-Syndrom verwandt und ohne Hilfe schaffen es die Betroffenen selten, sich aus ihrem Leiden zu befreien. Beim Animal Hoarding ist es nicht nur der Mensch, der die furchtbaren Konsequenzen zu tragen hat, sondern eben auch (und vor allem) die betroffenen Tiere. Die deutsche Dame sah wohl ihren Ausweg nur noch in der Flucht, sie nahm zwei der Vierbeiner mit, der Rest blieb auf dem umzäunten Grundstück zurück – einige eingesperrt, einige angebunden, einige freilaufend. Es gab kein Futter und das wenige Wasser aus den Regentonnen stand nur den Hunden zur Verfügung, die sich frei bewegen konnten… zwei der armen angebundenen Kreaturen starben einen langsamen Tod, bevor die grausame Situation jemandem auffiel und die Tierschützer eingreifen konnten.
Alle Hunde wurden medizinisch versorgt und im Tierheim aufgenommen.
Toby merkt man nicht an, unter welch schrecklichen Bedingungen er gelebt hat und welchen Horror er schon sehen musste, er will einfach nur liebgehabt werden, und das mit größtmöglichem Körpereinsatz. Was für Menschen suchen wir also für ein 60cm großes und fast 30kg schweres Kuschelbärchen? Nun, es gibt nicht viel, was seine zukünftige Familie braucht, um Toby glücklich zu machen, aber wir empfehlen eine gewisse Standfestigkeit all seiner zweibeinigen Mitbewohner, eine humorvolle Einstellung zu Pfotenabdrücken und Hundehaaren an den unmöglichsten Stellen und zu den unmöglichsten Zeiten (denn noch weiß Toby nicht, dass es unschicklich ist, die Dame des Hauses im kleinen Schwarzen mit schlammbeschmierten Pfoten hüpfenderweise um einen kleinen Liebesbeweis zu bitten) und unendlich viel Liebe für unseren kuschelsüchtigen Strahlemann mit dem großen Herzen.
Obwohl Toby schon vier ist, muss man bedenken, dass er noch kein Leben im Haus kennt und sicherlich anfänglich noch Dummheiten macht, aber der unendlich liebenswerte Mischling ist nicht nur hübsch, sondern auch richtig clever und lernt bestimmt extrem schnell, welche Verhaltensweisen von einem Familienhund erwartet werden.
Wer gibt unserem Obercharmeur die Chance auf den Start in ein Leben mit Spaziergängen und Autofahrten, Ballspielen und natürlich ganz vielen Ganzkörpermassagen?
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