Travis

Wenn man Travis in die Augen schaut, sieht man Lebensfreude, Neugierde, ein gute Portion Schalk – und man findet Dankbarkeit und diesen kleinen Hauch Melancholie, den Hunde oft in ihrem Blick behalten, wenn sie schon sehr früh schreckliche Dinge erleben mussten.Der erst acht Monate alte (Stand 09/2016) Rüde war im Juni in die Obhut der Arca Sevilla gekommen – und anfangs konnte man nicht sagen, ob es je dazu kommen würde, dass er den Weg in die Vermittlung finden würde. Der verzweifelte Welpe saß vor der Türe einer unserer Pflegestellen, die dann sofort dafür sorgte, dass Travis zu Montse in die Tierklinik kam. Dehydrierung hatte den kleinen Kerl gezeichnet, er litt an einer Anämie, die er einer großen Halswunde, aber auch den Tausenden von Parasiten, die seinen ausgemergelten Körper in Beschlag genommen hatten, verdankte, und sein Lebenswille war gebrochen. Während man seine Wunden versorgte, die unliebsamen Mitbewohner entfernte, ihn badete, fütterte und ihm immer wieder versicherte, dass er nun gut versorgt und in Sicherheit sei, kehrten ungeahnte Kräfte in den süßen Podenco-Mix zurück, und schon bald wurden alle Mitarbeiter mit Küsschen überschüttet.Da es Travis in so kurzer Zeit um so viel besser ging, wurde er auch recht fix wieder entlassen und durfte zur Erholung zu genau der Pflegefamilie ziehen, die ihn von der Straße gerettet hatte. Dort entwickelte sich die witzige Knutschkugel zu einem aufgeweckten und fröhlichen Junghund, der es genießt, die Kinder der Familie zu bespaßen, Sofatiger zu ärgern und mit seinen Artgenossen zu toben und zu spielen. Travis ist ein topfitter Bub, der jetzt nur noch ein richtiges Zuhause braucht, um das perfekte Glück sein Eigen nennen zu können. Schon jetzt strahlt unser kleiner Held meist über alle vier Backen, was wird wohl erst passieren, wenn er bald ein Körbchen für sich ganz allein hat, eine Couch, Menschen, die nur ihm gehören – und vor allem eine gesicherte Zukunft für ein ganzes Hundeleben?