Als unsere liebe Inma mit ihrer Schwester am 20.06.2015 zum Tierheim der ArcoNatura fuhr, um die normale Runde zu drehen, hatte sie schon so ein Gefühl im Bauch, dass sie schon erwartet würden – und wie so oft trog die Vorahnung nicht. Diesmal war es allerdings kein erwachsener Hund, der vor dem wohlbekannten Tor in Linares ausharren musste, sondern zwei Mini-Wauzis, kaum sechs Wochen alt und in höchster Gefahr. Kitty und ihr Bruder Tristan waren mit einem Schnürsenkel aneinander gebunden vor der Einrichtung unserer andalusischen Freunde ausgesetzt worden. In ihrer Panik zogen sie die Schlingen um die kleinen Hälschen immer fester zu, und wir wissen nicht, was passiert wäre, wenn die beiden Tierschützerinnen auch nur an einer roten Ampel hätten länger stehen müssen. Sofort eilten die Frauen den Babyhunden zu Hilfe, befreiten sie von ihren Todesfallen und untersuchten sie auf Verletzungen. Nach einer kleinen Kuschelrunde in sicheren Armbeugen und einem Schluck Wasser ging es den hübschen Boxer-Mix-Kindern aber schon sichtlich besser.
Kitty und Tristan waren bei ihrem Auffinden noch viel zu klein, um selbst in der Welpengruppe der ArcoNatura überleben zu können (und sind es auch jetzt noch), deshalb zogen sie in eine Pflegestelle. Sie wohnen jetzt bei Katzen und Kindern und wachsen zu selbstbewussten, fröhlichen Hundekindern heran. Mit viel Mut und Entdeckerfreude toben die beiden durch ihr vorübergehendes Zuhause, erschrecken Stubentiger (und kriegen auch schon mal eins auf die Nase, wenn sie es zu bunt treiben), klauen Schuhe, spielen Schoßhund und machen einfach genau das, was gesunde und lebenslustige Welpen so tun – nämlich die meiste Zeit einfach nur entzückend aussehen und unschuldig gucken.
Wir suchen für unsere beiden Knutschkugeln liebevolle Familien, die viel Zeit für ihren Neuzugang haben, mit Geduld und Humor ihrem Hundekind erklären, was so Sache ist in der großen und manchmal auch gefährlichen Welt und die ihrem neuen Familienmitglied versprechen, es auf Lebenszeit zu lieben, zu begleiten, zu beschützen und es nie wieder im Stich zu lassen. Eine große Verantwortung, das wissen wir, aber die Belohnung liegt in den oberniedlichen Fellnasen selbst, denn für einen allerbesten Freund hebt man nötigenfalls auch schon mal die Welt aus den Angeln!
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