Manchmal spielt das Schicksal schon seltsame Streiche. Unsere kleine Aimée hat schon alle Herzen gebrochen, als wir das erste Mal die Bilder sahen – und da sie angebunden gefunden wurde, rechneten wir auch nicht damit, dass es irgendwo noch Geschwister geben könnte, die in die Obhut der Arconatura gelangen würden. Aber nun stand ein Mann vor der Türe des Tierheims, einen kleinen Hund in der Hand, den er nach seinen Angaben allein auf der Straße gefunden hätte. Na, man besah sich das kleine Wunderwerk auf jeden Fall mal etwas genauer, und es ist ein Aimée-Klon, eine oberniedliche Handvoll Hund mit einem guten Schuss Yorkshire-Terrier im jungen Blut, aber mit etwas längeren Beinchen, die in allerliebsten weißen Söckchen stecken.
Vane heißt das zuckersüße Ding und es gibt eigentlich keinen Zweifel, dass sie und Aimée Wurfschwestern sein müssen, denn so außergewöhnliche Mischungen wachsen auch im schönen Linares nicht auf den Bäumen.
Vane ist (wie sollte es auch anders sein), genau wie Aimée, viel zu jung und vor allem zu klein für einen Einzug ins Tierheim, also durfte auch sie in eine Pflegefamilie ziehen und versteht es nicht weniger als Prinzessin Aimée für absolut gute Laune unter den Zweibeinern zu sorgen. Vane zeigt die – wohl in der Familie liegende – „kleiner Hund ganz groß!“-Einstellung und erobert extrem neugierig, spielfreudig und angstfrei ihre neue Umgebung. Alles wird genau erforscht und kontrolliert und, falls die erste Begutachtung positiv ausfällt, auch ohne Umschweife mit Besitzansprüchen belegt. Jetzt ist es eine Sache, wenn ein Bernhardinerwelpe eine Sandale erwischt (meist überlebt in solchen Fällen der Schuh auch nicht allzu lange), bei Vane und Aimée wirken solche Aktionen wie Schwerlastentransporte – aber haben die selbstbewussten Fräuleinchen erst einmal ein Ziel vor Augen, geben sie nicht so schnell auf.
Vane und Aimée zeigen also ihre Terriergene mit ausgeprägtem Sammlersinn, einer guten Portion Selbstsicherheit, hoher Intelligenz und Lernwillen. Deswegen suchen sie Familien, die nicht nur den „Och, wie süß“-Faktor in den niedlichen Babyhunden sehen, sondern die sich ebenso bewusst sind, dass sie mit einem der kleinen Mädchen einem Welpen die Türe öffnen, der erzogen werden möchte, der lernen und arbeiten will und, im Fall unserer Wuslon-Schwesterchen, auch viel Bewegung sucht. Natürlich müssen Minihundchen wie unsere Prinzessinnen keinen Marathon laufen oder täglich vor den Wagen gespannt werden, aber weder Aimée noch Vane sind Sofakissen und sie fordern Beschäftigung ein, sei es beim Spaziergang oder auch bei Such- und Ballspielen.
Welche aktiven Zweibeiner suchen einen ebensolchen Ofenrohrputzer, der mit Sicherheit das Potential hat, einen ganzen Youtube-Kanal mit eigenen Filmen zu füllen und jeden Besucher, und sei es auch der Vermieter, Gerichtsvollzieher oder die Schwiegermutter, mit einem gekonnten Augenaufschlag um den Finger zu wickeln?
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