Yobi ist ein sehr charmanter, ca. zehn Jahre alter (Stand 04/2022) Yorkshire-Terrier. Der freundliche Herzensbrecher hatte ein Zuhause bei einem alleinstehenden Mann, der dann aber feststellte, dass er sich nicht ausreichend um seinen Hund kümmern konnte. Also gab er Yobi zu seinem betagten Vater, der körperlich auch nicht in der Lage war, sich um einen aktiven Terrier zu kümmern – und der alte Mann tat das, was seine Generation in Südeuropa schon immer gemacht hat, er öffnete morgens die Tür, schickte Yobi auf die Straße und erwartete ihn abends zurück. Hungrig und ungepflegt irrte der menschenfreundliche Rüde also durch die Gassen von Linares, und zum Glück hatte er einen festen Freundeskreis, bei dem er kleine Pausen einlegen konnte, mit Wasser versorgt wurde und auch immer mal eine Mahlzeit bekam. Einer seiner Anlaufpunkte informierte die Freiwilligen der ArcoNatura über den unhaltbaren Zustand, und nach einem Gespräch mit dem Besitzer durfte Yobi in die Obhut unserer Partner umsiedeln.
Ein hübscher Hund seiner Größe hat nun auch wirklich nichts im Gewühl des Verkehrs verloren, klein und freundlich, wie er ist, wäre er noch dazu ein extrem leichtes Opfer für die Hundefänger geworden.
Nun, wenn man nur 29cm hoch und ein Rüde ist, dann kann das Leben im Tierheim ganz schön anstrengend sein. Alle anderen sind größer, stärker, und was für einen Schäferhund ein kleiner Stupser ist, wird für eine Handvoll Hund wie Yobi schon richtig gefährlich. Deswegen sitzen unsere kleinen Schützlinge öfter im Zwinger, haben weniger Zeit zum Spielen und können Besucher nicht direkt im Auslauf von sich überzeugen. Aber Yobi ist ein lieber und zufriedener Zeitgenosse, der es genießt, nicht mehr allein auf sich aufpassen zu müssen, der regelmäßige Mahlzeiten zu schätzen weiß und der in der kurzen Zeit im Tierheim auch mit vielen Vierbeinern und allen Freiwilligen Freundschaft geschlossen hat. Yobi ist für einen Vertreter seiner Rasse erstaunlich ruhig und umgänglich. Er mag alles und jeden, hat zwar Respekt, aber keine Angst, und wir würden uns nicht wundern, wenn er in einer aktiven Umgebung noch seinen Spieltrieb entdeckt und schon bald mit wunderbarer Fönfrisur hinter einem Ball herjagt.