Tierschützer zu sein, bedeutet zwar 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche zu wissen, wo das Herz schlägt, immer bereit zu sein einzugreifen, und in Spanien auch ganz oft, dass man viel Leid und Elend ertragen muss (und d.h. nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören, zu riechen und manchmal hilflos zuschauen zu müssen), leider bedeutet es aber nicht, dass man davon leben kann. Entsprechend haben auch unsere Freunde in Andalusien noch "richtige" Jobs, und Magdalena arbeitet z.B. als Altenpflegerin in einem Seniorenheim. Es kam schon vor, dass sich Vierbeiner in das Gebäude verirrten, und natürlich bekamen sie dann von der Küche ein Leckerli, eine Streicheleinheit von den Bewohnern, und nicht selten durften die Besucher dann auch in die ArcoNatura einziehen, wo sie auf ein neues Zuhause warteten.
Zwuggel (den nicht-badischen Fans der Arca sei gesagt, dass man in den südlichen Gefilden Deutschlands so ein kleines Persönchen nennt), kam nicht auf seinen Pfötchen in das Altersheim marschiert, er wurde dort auch nicht vor die Türe gesetzt, nein, man warf das gerade mal zwei Monate alte Bübchen (Stand November 2016) in den Müllcontainer der Wohneinrichtung.
Was für ein Glück, dass der winzige Babyhund gefunden wurde und mit Magdalena auch gleich eine sachkundige und erfahrene Tierschützerin vor Ort war, um Zwuggel zu helfen. Und weil die kleine Fellkugel sofort das Herz unserer Partnerin erobert hat und das Tierheim nicht der richtige Ort für ein Hundekind ist, das eigentlich noch am Bauch seiner Mama kuscheln sollte, durfte Zwuggel (der in Linares aussprachetechnischen Gründen besser unter "Tocinete"bekannt ist) auch noch bei Magdalena einziehen und wird dort nicht nur medizinisch bestens versorgt, sondern auch nach Strich und Faden verwöhnt. Nebenher lernt das niedliche Fellnäschen gleich, wie man ein entzückender Familienhund ist, der alle Herzen im Sturm erobert und Kekse mit der linken Pfote erbettelt.
Tocinete, unser Zwuggele, muss nun nur noch ein paar Wochen älter werden, dann kriegt er einen schicken Stempel in seinen nagelneuen Reisepass und kann die Reise ins Glück zu seiner eigenen Familie antreten. Der lustige Cuteness-Overload wird sicher nicht allzu groß, wird aber bestimmt ein echter Riese, was Spiel, Spaß und Schokola… (ach nein, das war was anderes, keine Schokolade, aber dafür jede Menge anderes an kalorienfreien "Süßigkeiten") angeht.
Wo wird der kleine Prinz wohl in Zukunft Hof halten? Wir können es kaum abwarten, zu erfahren, wo er sein erstes eigenes Kuschelkörbchen beziehen darf!
