Renate Nallinger schrieb am 22. April 2016

Liebe Frau Reimer,

Gerne komme ich Ihrer Bitte nach und berichte über meine Erfahrungen mit der Adoption über den Tierschutzverein ARCA e.V.

Priyā (vormals Zafira) ist nun schon einige Monate bei uns und hat sich bestens eingelebt. Sie verträgt sich gut mit unseren beiden anderen Hunden (Candy (8, auch aus Spanien) und Yonah (4 ¾, aus Ungarn) und unseren vier Katzen (2 Kater, 2 Katzen). Ich war sehr dankbar, dass Sie vom Tierschutzverein den Katzentest mit Priyā durchgeführt haben, und habe mich gefreut, dass Priyā ihn bestanden hat. Es war auch sehr hilfreich, dass Sie uns ein Video vom Test zugesandt haben, man konnte schon im Video einiges vom Charakter der Hündin erkennen. Auf Ihrer Website sagten Sie, dass der Name „Zafira“ bei dieser Hündin Programm sei. Was das bedeutet, ist mir nach der Adoption recht schnell klar geworden. Zafira bedeutet „die Erfolgreiche“ bzw. „die Siegreiche“ und das trifft auf unsere jüngste Hündin (3 Jahre) wirklich zu. Sie ist ein „Survivor“! Schon beim Abholen ist mir aufgefallen, dass alle anderen Hunde eher sehr schlank waren. Wir haben ja bereits zwei Tiere aus Spanien (eine Hündin, eine Katze) und wissen, dass es Futter dort nicht im Übermaß gibt. Unsere Candy war spindeldürr, als sie vor 7 ½ Jahren zu uns kam, und auch unsere spanische Katze Nirmla ist ganz zart gebaut. Nicht so Priyā! Nach 8 Monaten auf der Straße und fast 2 Jahren im Tierheim hatte sie es geschafft, eine kleine Speckschicht anzusetzen. Schnell zeigte sich, warum. Als Priyā hier zuhause ankam, ließ ich sie sofort in den Garten, damit sie ihre beiden neuen Hundegeschwister kennenlernen konnte. Candy (Podengo Português-Mix) und Priyā haben sich nur kurz in die Augen geschaut und man konnte sehen und fühlen, dass sie ihre gegenseitige Intelligenz erkannt und gewürdigt haben. Es gibt nie irgendwelche Rangkämpfe zwischen den beiden Damen. Yonah dagegen wollte Priyā gleich ein wenig dominieren, so wie er es bei Candy immer gemacht hatte, und legte seinen Kopf auf Priyās Rücken. Das hatte er nicht gekannt. Priyā zeigte ihm sofort seine Grenzen und ist seither zumindest für Yonah die Rudelführerin. Das geht manchmal soweit, dass er sich nicht traut, zu fressen, wenn Priyā ihm das „untersagt“. Da nützt es auch nichts, wenn wir Menschen es ihm erlauben. Wohl gemerkt, Yonah ist 44 kg schwer und ein „staatse Käl“, wie wir hier im Rheinland sagen. Da Candy eine Einzelgängerin ist und zudem im letzten Herbst sehr krank wurde (Gelbsucht, Polypen auf den Gallengängen), ist es für Yonah wunderbar, nun in Priyā eine lebensfrohe Spielkameradin zu haben, und Candy hat ihre Ruhe. Priyā und Yonah gehen oft gemeinsam in den Garten und spielen. Aber auch Candy fühlt sich mit Priyā sicherer und wehrt sich jetzt auch öfter gegen Yonahs Überfürsorglichkeit (er ist ein sehr lieber Kerl, liebt Candy ohne Ende, ist aber manchmal etwas lästig). Sich zu wehren, hat Candy von Priyā gelernt. Mit den Katzen hatte Priyā zunächst ein paar Probleme: Erstens hatten die das bessere Fressen – Katzenfutter – wie lecker ist das denn! (Priyā hatte im Handumdrehen raus, wie man Katzennäpfe mit Mikrochip (SureFeed) öffnet – auch ohne Mikrochip und ohne sie zu beschädigen) und zweitens durften die Katzen im Gegensatz zu den Hunden auf dem Bett schlafen. Eifersucht!!! Für Fräulein Priyā war dies völlig inakzeptabel. Schon am ersten Abend lag sie auf dem Bett und ließ sich mit ihren 19,5 kg nicht davon vertreiben. Sie machte sich einfach schwerer als es der große Yonah je könnte. Selbst ich konnte mich nicht durchsetzen. Also wärmt sie mir nun gemeinsam mit den Katzen, die sie inzwischen sehr liebt, die Füße. Die Katzen füttere ich seither auf dem Tisch oder auf dem Schrank – außerhalb von Priyās Reichweite. Gleich beim ersten Besuch meinte der Tierarzt, ich sollte mal Ausschau nach grauen Haaren bei Priyā halten, denn in diesem Épagneul Breton-Mix sei mit Sicherheit ein kleiner Esel eingekreuzt, so stur kann sie sein. Wie Sie sehen, liebe ich meine „kleine Wucht in Tüten“ über alles und auch der Tierarzt ist begeistert von ihrem tollen Charakter. Sie ist ein Mamakind und beschützt mich überall. Meinen Mann mag sie auch, aber sie ist eher ein „Frauenhund“. Sie ist nicht nur sehr willensstark, sie kann auch sehr liebevoll sein. Unser Kater Keith war nach Revierkämpfen im Winter sehr krank und musste im Haus bleiben. Priyā hat sich immer um ihn gesorgt und ihn liebevoll bemuttert. Priyā und ich haben vieles gemeinsam und das spüren wir auch beide. Sie ist eine wundervolle Ergänzung dieser Familie, in der die Tiere in der Überzahl sind. Ich bin froh, dass ich ihr den Namen Priyā gegeben habe, denn hier braucht sie nicht mehr siegreich zu sein, sondern kann ihre liebevolle Seite entwickeln, denn der Name „Priyā“ kommt aus dem Sanskrit und bedeutet „Liebe“ oder „Geliebte“ – und geliebt wird sie hier wirklich. Vielen Dank noch einmal für die erfolgreiche Vermittlung!

Wünsche Ihnen einen schönen Tag und weiterhin alles Gute bei den Vermittlungen.

Alles Liebe und Gute

Renate Nallinger

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